Sauberkeit spanischer Urlaubsziele untersucht

Sau­ber­keit spa­ni­scher Urlaubs­zie­le unter­sucht: Gali­cier gel­ten in Spa­ni­en als fröh­li­ches Volk. Als der Rei­sen­de vor eini­gen Mona­ten in Sant­ia­go de Com­pos­te­la gas­tier­te, waren die Bars abends im Zen­trum immer gut gefüllt. Es war schwie­rig, dort einen Platz zu bekom­men. An vie­len Orten wird musi­ziert. Noch heu­te nimmt der Dudel­sack eine her­vor­ra­gen­de Rol­le ein. Das liegt nicht nur dar­an, dass Sant­ia­go eine wich­ti­ge Pil­ger­stadt ist. Daher tref­fen vie­le Men­schen aus der gan­zen Welt täg­lich in der Stadt ein. Ähn­lich gepolt sind auch die Men­schen in Städ­ten wie A Coru­ña oder Ourense.

Doch wie sau­ber sind spa­ni­sche Städ­te? Für jeden ist es ent­täu­schend, am Urlaubs­ort anzu­kom­men und fie­se mensch­li­che Hin­ter­las­sen­schaf­ten vorzufinden.

Die Tages­zei­tung „La Voz de Gali­cia“ ver­öf­fent­licht jetzt einen Arti­kel über die Sau­ber­keit 60 spa­ni­scher Städ­te. Am sau­bers­ten sind Ovie­do, Bil­bao und Vigo. Feder­füh­rend ist die Orga­ni­za­ción de Con­sum­i­do­res y Usua­ri­os (OCU).

Die­sen drei Städ­ten gegen­über schnei­den die Hafen­stadt A Coru­ña und das Städt­chen Lugo rela­tiv schlecht ab. Lugo hat sich dem­nach sogar ver­schlech­tert in den ver­gan­ge­nen Jah­ren, Vigo hin­ge­gen ver­bes­sert. Die ers­te Stu­die dar­über wur­de 1995 ver­öf­fent­licht. Die letz­te Unter­su­chung ist vier Jah­re her.

Der Ver­fas­ser des Arti­kels sieht eine Ursa­che für die Sau­ber­keit dar­in, dass Städ­te bereit sind, in Sau­ber­keit zu inves­tie­ren. So gibt die Stadt Vigo 71 Euro pro Ein­woh­ner aus. Hin­ge­gen liegt A Coru­ña mit 43 Euro deut­lich niedriger.

Ärger gilt Exkrementen, wilden Plakaten sowie ungepflegten Parks

Vo allem ärgern sich die Bewoh­ner A Coru­ñas über wil­de Graf­fi­ti und Pla­ka­te sowie Exkre­men­te auf den Wegen. Auch schlech­te Müll­be­sei­ti­gung wer­den bemän­gelt und die man­geln­de Pfle­ge der Grün­an­la­gen. Eben­so wird die Ver­nach­läs­si­gung der Außen­vier­tel der Stadt genannt. Hin­ge­gen schnei­det die Qua­li­tät der Luft gut für eine Stadt die­ser Grö­ße ab. Denn sie ist ein wich­ti­ger Industriestandort.

Schlecht schnei­det auch die Römer­stadt Lugo ab. Durch die­se kommt auch man­cher Jakobs­pil­ger auf dem Weg nach Sant­ia­go. Die „Stadt der römisch-anti­ken Mau­ern“ erhält nur bei der Bewer­tung der Luft­qua­li­tät gute Noten. Bemän­gelt wer­den aber die Sau­ber­keit der Stra­ßen und die Instand­hal­tung der Park­an­la­gen. Ähn­lich schlecht bewer­tet man auch, dass Exkre­men­te vor­han­den sind und Müll schlecht besei­tigt wird.

Etwas bes­ser scheint es hin­ge­gen in Städ­ten wie Pon­te­ve­dra und Ouren­se aus­zu­se­hen. Die lie­gen in der Mit­te der 60 bewer­te­ten Städ­te. Ouren­se hat aber auch eine attrak­ti­ve Alt­stadt. Jakobs­pil­ger kön­nen ihre Glie­der kos­ten­los im Was­ser einer Ther­mal­quel­le aus­stre­cken. Die Sau­ber­keit in Pon­te­ve­dra wird wohl­wol­lend zur Kennt­nis genom­men. Dort muss sich dort zuletzt eini­ges getan haben. Denn die Stadt macht im Ran­king einen gro­ßen Satz nach vorne.

Bilbao macht großen Satz nach vorne

Dies trifft auch auf die bas­ki­sche Metro­po­le Bil­bao zu. Sie ist eben­so wie A Coru­ña eine alte Indus­trie­stadt. Bil­bao mach­te von allen unter­such­ten Städ­ten den größ­ten Sprung nach vor­ne. In Ouren­se sieht es etwas schlech­ter aus. Gut schnei­det wie­der­um die Luft­qua­li­tät ab. Ledig­lich in Lérez ist man mit der Sau­ber­keit und dem Zustand der Grün­an­la­gen sehr zufrie­den. Aller­dings stört die Ein­woh­ner der Anblick von Kot erheblich. 

Sau­ber­keit spa­ni­scher Urlaubs­zie­le unter­sucht: Mal schau­en, wie es bei der nächs­ten Unter­su­chung aus­sieht. Sau­ber­keit am Urlaubs­ziel betrifft ja auch Tou­ris­ten und nicht nur die Ein­woh­ner. In Laxe, dem nächs­ten Ziel auf dem Pil­ger­weg, ist die Welt aber noch in Ordnung.

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Urlaub der Extreme

Eine ganz ande­re Per­spek­ti­ve erhältst Du, wenn du im Urlaub ein Land nach geo­gra­phi­schen Punk­ten erkun­dest. Geo­gra­phen vorwärts!

Nach der Zei­tung „La Voz de Gali­cia“ gibt es in Spa­ni­en so eini­ge inter­es­san­te geo­gra­phi­sche Punk­te. Ich per­sön­lich habe mit dem Ort Tarifa jetzt end­lich eine Esels­brü­cke für die Gren­ze zwi­schen Atlan­tik und Mit­tel­meer gefun­den, denn ich konn­te mir das bis­her nie mer­ken. In Tarifa ist mir bei einer mei­ner Rad­wan­de­run­gen vor allem der wahn­sin­ni­ge Wind am Strand auf­ge­fal­len, wes­halb die Gegend beson­ders Sur­fern gefällt.

Hin­ge­gen gilt Estaca de Bares in der Pro­vinz A Coru­ña als Ort, wo der Atlan­tik vom kan­tabri­schen Meer getrennt wird. Dort liegt eben­falls der nörd­lichs­te Punkt der Ibe­ri­schen Halb­in­sel mit schö­ner Steil­küs­te, die zugleich Lebens­raum und Durch­zugs­ge­biet von Zug­vö­geln ist.

Hin­ge­gen war mir aber schon beim Urlaub auf der Kana­ren­in­sel El Hier­ro bewusst, dass ich mich an der Pun­ta de la Orchil­la am west­lichs­ten Punkt Spa­ni­ens befand. Vor 1492 habe man geglaubt, dass sich dort der west­lichs­te Punkt der Erde befand, schreibt „La Voz“.

Und an wel­chen Punk­ten ergibt sich die längs­te Stre­cke zwi­schen Wes­ten und Osten der Halb­in­sel? Den öst­li­chen Punkt bil­det der Cabo de Creus bei Gero­na, wo es einen spek­ta­ku­lä­ren Natur­park gibt. Im Wes­ten hin­ge­gen liegt der Cabo Fis­ter­ra das Gegen­über, der auch Ziel der Jakobs­pil­ger ist, die auch etwas von der beein­dru­cken­den Steil­küs­te sehen wol­len, von der ein Teil sogar als Todes­küs­te bezeich­net wird. Unter See­fah­rern gilt die­se Küs­te als gefähr­lich. Viel Spaß beim Durch­strei­fen und Erleben.

Wei­te­re Informationen:

Ein­zig­ar­ti­ge geo­gra­phi­sche Zie­le in Spanien

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Am Meer und im Hinterland Portugals

Am Meer und im Hin­ter­land Por­tu­gals: Ein­sa­me Leucht­tür­me, end­lo­se Strän­de, auf Fels­wän­den her­um­klet­tern­de Muschel­samm­ler, deko­ra­ti­ve Mee­res­buch­ten — die West­küs­te der Ibe­ri­schen Halb­in­sel zählt zu den schöns­ten Por­tu­gals und Spa­ni­ens. Avei­ro selbst, das die Zei­tung “La Voz de Gali­cia” vor­stellt, ken­ne der Rei­sen­de noch nicht. Aber wenn man sich die Fotos anschaut, scheint es eine hüb­sche Stadt zu sein, in der die Boo­te sehr an Vene­dig erinnern.

Von Nord­por­tu­gal kennt der Rei­sen­de das Hin­ter­land an der Küs­te. Dort ist auf dem Jakobs­weg, dem Camin­ho Por­tu­guês, gera­delt. Vom Meer bekommt kaum einer dort bis auf gele­gent­lich stär­ke­ren Wind wenig mit. Das Pro­fil ist erst mal von Por­to über Bar­ce­los und Pon­te de Lima bis zur alten Fes­tungs­stadt Valen­ça an der Gren­ze zu Spa­ni­en flach bis hügelig.

Nette Gesellschaft am Meer und im Hinterland Portugals

Da dort Pil­ger unter­wegs sind, fin­den Allein­rei­sen­de immer wie­der net­te Gesell­schaft. Jeder kann sich frei ent­schei­den: Will er oder sie die Ruhe dort für sich allei­ne genie­ßen? Oder ist es doch unter­halt­sa­mer sich einer Wan­der­grup­pe anzu­schlie­ßen? Da mit dem Rad unter­wegs, ist man viel leich­ter in der Lage, sich die Sehens­wür­dig­kei­ten in der Umge­bung anzu­se­hen. Die net­ten Wan­de­rer von heu­te Mit­tag sind dann spä­ter in der Dorf­bar oder auf einem der vie­len Fes­te in den Klein­städ­ten wie­der­zu­se­hen. Dort berich­tet man sich dann gegen­sei­tig von den Ereig­nis­sen des Tages. Wie etwa von den hübsch bemal­ten Hüh­nern aus Holz in Bar­ce­los. Der Hahn ist Wahr­zei­chen Por­tu­gals. Oder dem der Kunst gewid­me­ten und dadurch beein­dru­cken­den Ort Cer­vei­ra.

Über die sozia­len Medi­en kann man sich schnell mit­ein­an­der anfreun­den. Und so ist der Jakobs­pil­ger über Fotos gut unter­rich­tet, wo sich die net­te Gefähr­tin von ges­tern gera­de her­um­treibt. Also braucht sich hier kein Indi­vi­du­al­rei­sen­der vor Ein­sam­keit zu fürch­ten. Und man muss sich erst recht nicht bei teu­er bezahl­ten Grup­pen­rei­sen wie ein Esel an der Lei­ne her­um­füh­ren lassen.

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Bikepacker tarnt sich perfekt

Ocker­far­be­nes Haus, das lei­der ver­fal­len ist

Bike­pa­cker tarnt sich per­fekt: Wer will den Rei­sen­den wei­ter beglei­ten auf sei­ner Tour? Es geht nach wie vor durchs Zen­trum Spa­ni­ens und Por­tu­gals. Auf der Couch Mit­rei­sen­de wer­den in den nächs­ten Tagen den zau­ber­haf­ten Rio Due­ro ken­nen­ler­nen. Vor allem ist die­ser durch Wein­an­bau in bei­den Lan­dern bekannt. Dort lebt auch so manch selt­sa­mes Getier, das ganz frü­her nicht zur Ibe­ri­schen Halb­in­sel gehör­te. Gut 50 Kilo­me­ter radelt der Rei­sen­de jetzt noch durch Kas­ti­li­en-León. Dann biegt er über Zamo­ra am Fluss ent­lang Rich­tung Por­to ab.

Der Cami­no de Sant­ia­go wird trotz Schot­ters ein­fa­cher. Meis­tens ist das Gelän­de flach. Schie­ben bleibt einem daher weit­ge­hend erspart. Hier und da mal eine stei­le kur­ze Stre­cke, die mit 23 Kilo Gepäck bei losem Unter­grund nicht leicht zu bewäl­ti­gen ist. 

Jeder hät­te also gute Chan­cen, hier zu über­le­ben und vor­an­zu­kom­men. 😊 Auch das Wet­ter ist Ende Oktober/Anfang Novem­ber ange­nehm kühl für Mit­tel­eu­ro­pä­er. Es lebt sich hier wie im Spät­som­mer. Über­mä­ßig viel trin­ken muss hier daher nie­mand. Kur­ze Klei­dung reicht völ­lig aus, wenn­gleich es hier und da erstaun­te Bli­cke der Ein­woh­ner gibt. Man­che tra­gen schon Win­ter­klei­dung. Oder liegt das Erstau­nen am Farbton?

Ocker tarnt Bikepacker

Denn Rei­se­rad und Gesicht des Bike­pa­ckers ver­fär­ben sich nach und nach ocker­far­ben. Das liegt am Staub auf der Pis­te: Adapt­a­ti­on. Daher sehen selbst man­che Häu­ser ent­lang der Stre­cke so aus. Sie wur­den vor gut 100 Jah­ren aus Lehm erbaut. In der Mischung ent­hal­ten sind Stein­chen. Der unte­re Rand ist noch gemau­ert. Holz­bal­ken tra­gen heu­te noch die Last. Ver­nünf­tig restau­riert könn­ten sie sogar eine Tou­ris­ten­at­trak­ti­on sein ent­lang der “Via de la Pla­ta”, ein von Sevil­la nach Sant­ia­go de Com­pos­te­la füh­ren­der Jakobs­weg. Ras­ten oder Über­nach­ten in his­to­ri­schen Häu­sern! Aber die Spa­ni­er las­sen sie offen­bar nach und nach ver­fal­len. Dabei tra­gen sie gut zur Iden­ti­fi­ka­ti­on mit der Regi­on bei.

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Erbarmungslos trockener Jakobsweg

Erbar­mungs­los tro­cke­ner Jakobs­weg: Welch eine abwechs­lungs­rei­che Land­schaft zwi­schen Mom­buey und Ollosa de Tera in Kas­ti­li­en und León. Heu­te Mit­tag streif­te der Rei­sen­de noch auf einer Moun­tain­bike-Rou­te um Mom­buey her­um. Dort war es sehr tro­cken. Nur dicke schwe­re glän­zen­de Quarz­stei­ne erhell­ten die Stim­mung. Es könn­te hier also Gold geben. Hei­de­kraut ist es gelun­gen, sich hier anzu­sie­deln: Es ist hart und krat­zig. Son­ne knallt grell vom Him­mel. Aber die Luft ist erstaun­lich: herbst­lich kühl. Gro­ße Bäu­me dar­ben am Boden, hin­weg­ge­fegt von einem Sturm im Juni. Sie ver­sper­ren den Sin­gle-Trail. Des­halb muss der Jakobs­pil­ger zwi­schen Fel­sen radeln, die wie Ter­mi­ten­bau­ten empor­ra­gen. Ein Paar aus Madrid streift trau­rig durchs tro­cke­ne Fluss­bett des Rio Negro. Der Name kommt wohl nicht von unge­fähr. Sie laden den Bike­pa­cker zum Kaf­fee ins küh­le Feri­en­haus ein.t

Nach erbarmungslos trocken kühles Nass

Am spä­ten Nach­mit­tag heißt es nicht mehr erbar­mungs­los tro­cke­ner Jakobs­weg, son­dern end­lich küh­les Nass. Eine Erlö­sung! Der Rio Tera kreuzt wie­der sei­nen Weg. Die­sem ist der Rei­sen­de bereits in der Nähe der “Lagu­na de los pezes” — Lagu­ne der Fische — bei Pue­bla de San­ab­ria begeg­net. Dort ist er noch auf 1800 Meter Höhe gera­delt ohne Lei­den. Hier bei Ollosa de Tera wird das Gewäs­ser gestaut. In der Her­ber­ge in Mom­buey gibt es übri­gens kei­ne Bett­wan­zen — “chin­chos” auf Spa­nisch. Pil­ger in der Her­ber­ge von Cam­po­bece­ros setz­ten das Gerücht in die Welt. Die “alber­gue” hat­te der Pil­ger ganz für sich allei­ne. Eine net­te Nach­ba­rin öff­ne­te ihm die Tür . Um mor­gens muss­te er ihr die Schlüs­sel nur in die Hand drü­cken. Denn sie stand schon war­tend auf der Stra­ße. Wer also von Sevil­la den Jakobs­weg “Via de la pla­ta” Rich­tung Sant­ia­go de Com­pos­te­la her­auf­ra­delt, kann sich dort beru­higt nie­der­las­sen. Aber der Rei­sen­de ruht nicht, son­dern fährt mor­gen wei­ter Rich­tung Rio Due­ro. So etwas wie einen erbar­mungs­los tro­cke­nen Jakobs­weg wird dort mit Sicher­heit nicht geben.

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Radeln zum größten Eiszeitsee Spaniens

Radeln zum größ­ten Eis­zeit­see Spa­ni­ens: Heu­te kam der Rei­sen­de dem Herrn im Him­mel sehr nahe. Er fand eine Königs­etap­pe Kas­ti­li­en-Leóns. Auf 17 Kilo­me­tern schraub­te er sich her­auf auf 1800 Meter zur Lagu­ne der Fische. Es ist zwei­fel­los eine der schöns­ten Stre­cken, die er auf dem Jakobs­weg “Via de la pla­ta” erle­ben durfte.

Die Lagu­ne liegt gut sie­ben Kilo­me­ter von der Klein­stadt Pue­bla de San­ab­ria ent­fernt. Nicht nur der Besuch der Stadt lohnt. Es ist auch ein Genuss, erst zum größ­ten eis­zeit­li­chen See Spa­ni­ens zu radeln, zum Lago de San­ab­ria. Von dort geht es dann wei­ter zur Lagu­na de los Peces, der Lagu­ne der Fische. Am Fuße des Ber­ges liegt ein Dorf, wo jeder auch in einer der bei­den Gast­stät­ten eine Feri­en­woh­nung mie­ten kann. Denn einen vol­len Tag soll­te jeder schon für die Tour auf den Berg ein­pla­nen. Und ohne Gepäck ist es viel schöner.

Viel trinken beim Radeln zum größten Eiszeitsee Spaniens

Daher fühlt der Bike­pa­cker auf sol­chen Stre­cken nie: Hof­fent­lich ist es bald vor­bei. Genau das Gegen­teil. Er genießt es! Jeder muss nur unter­wegs zuse­hen, gut zu trin­ken. Es emp­fiehlt sich, zwi­schen­durch viel­leicht mal einen Apfel zu essen oder Nüs­se. Somit ver­fü­gen Sport­ler immer über aus­rei­chend Ener­gie und Flüs­sig­keit. Der Sat­tel ist auch ent­schei­dend beim Rad­wan­dern: Er fährt mit einem neu­en SQL. Mit des­sen har­ter Pols­te­rung ist er sehr zufrie­den. Drei Modu­le las­sen sich für einen unter­schied­li­chen Här­te­grad unter den Sat­tel schie­ben: weich, mit­tel, hart.

Belus­tigt ist er über die ver­le­ge­nen Bli­cke der Typen dort oben. Jeder von ihnen ist bestimmt ein Ass a Gas. Jetzt ste­hen sie hier mit ihren Mädels: in blü­ten­wei­ßen Blu­sen, wahr­schein­lich auch mit Kra­wat­te und Bügel­fal­ten mor­gens im Büro. Aber für die­se gut 17 Kilo­me­ter lan­ge Stei­gung brau­chen sie bestimmt einen Defil­li­bra­tor schon nach den ers­ten drei Kilo­me­tern. Denn dort beginnt ein stei­ler Anstieg. Das Herz des Jakobs­pil­gers klopft stark, aber nie über­mä­ßig. Ein gutes Training!

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Wenn dir die Einsamkeit gefällt…

Wenn dir die Ein­sam­keit gefällt: “Si te gus­ta la sole­dad, si quie­res ser prot­ago­nis­ta de este cami­no jun­to a la gran­de­za del paisa­je y fren­te a dure­za de los fri­os y los soles. Si quie­res que los ata­r­de­ce­res te arras­tren en sus hon­dos silen­ci­os y que a las maña­nas los quie­bros de la auro­ra te agi­ten el alma … ¡este es tu camino!”

“Wenn dir die Ein­sam­keit gefällt, wenn du Haupt­dar­stel­ler die­ses Weges sein willst, zusam­men mit der Groß­ar­tig­keit der Land­schaft und gegen die Här­te der Käl­te und der Son­ne. Wenn du willst, dass die Son­nen­un­ter­gän­ge dich in ihr tie­fes Schwei­gen zie­hen und dass mor­gens die Unter­gän­ge der Mor­gen­rö­te dir die See­le auf­rüt­teln … ist dies dein Weg!”

Dies steht auf dem mit stei­ner­nen Wan­der­stie­feln ver­se­he­nen Monu­ment am Jakobs­weg “Via de la Pla­ta”. Die Stre­cke führt von Sevil­la in Anda­lu­si­en nach Sant­ia­go de Com­pos­te­la in Gali­ci­en. Den Rei­sen­den spricht der Text an. Denn er spricht von Ein­sam­keit, von der Här­te der Käl­te und der Son­ne, von wei­ter Land­schaft, von der Stil­le, der beein­dru­cken­den Stim­mung am Mor­gen. “Dann ist das dein Weg”. Kein ande­rer Jakobs­pil­ger ist in Sicht. Nur eini­ge hun­dert Meter wei­ter frisst ein ange­lein­ter Esel Gras in einer Sied­lung ohne Men­schen. Großartig!

Burg aus dem Roman “Don Quijote”

Hin­ge­gen tref­fen jetzt vor der Burg in Pue­bla de San­ab­ria Besu­cher ein. Vor die­ser steht der Rei­sen­de gera­de mit sei­nem Fahr­rad. Die­se wol­len wohl erfah­ren, wie die Fes­tung aus­sieht, die Miguel de Cer­van­tes in sei­nem berühm­ten Schel­men­ro­man “Don Qui­jo­te” zum Schau­platz sei­ner Hand­lung erwählt hat. Eine rich­ti­ge Rit­ter­burg mit run­den Eck­tür­men. Der Tou­ris­mus­ver­band bie­tet eine Tour auf den Spu­ren des Qui­jo­te an. Die­se ähnelt wohl den auch im deutsch­spra­chi­gen Raum oft zu fin­den­den Bur­gen­rou­ten. Heu­te zählt die Fes­tung zu den best­erhal­te­nen Bur­gen des 15. Jahr­hun­derts. Sie steht wie vie­le ande­re Fes­tun­gen auch auf einer Anhö­he. Von oben genie­ßen Tou­ris­ten den wei­ten Blick in die Land­schaft um die alte Fes­tungs­stadt Zamo­ra in Kas­ti­li­en-León. Hier ist es weit­ge­hend flach. Aber wuss­test Du, dass der Jakobs­weg sogar in die­ser Gegend auf weit über 1000 Meter Höhe ansteigt?

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1100 Höhenmeter auf dem Jakobsweg

1100 Höhen­me­ter auf dem Jakobs­weg: Vie­le Grü­ße aus zunächst 676 Metern Höhe auf dem Jakobs­weg von Laza nach Ver­ín. Laza und Ver­ín sind auch als Kar­ne­vals­hoch­bur­gen bekannt. Die Schlamm­schlach­ten in den jewei­li­gen Dorf­zen­tren sind im Früh­jahr legen­där. Dort bewer­fen sich Dorf­be­woh­ner und Spa­ni­er aus ande­ren Tei­len des Lan­des mit Schlamm, zie­hen sich dafür Regen­klei­dung an. Ein ziem­li­cher Spaß. Jetzt ist bei der Durch­fahrt nichts davon zu sehen. Die Haus­wän­de sind wie­der gesäubert.

Die “Via de la pla­ta” führt den Bike­pa­cker in Rich­tung Zamo­ra. Fürs nächs­te Jahr ist schon eine ähn­li­che Tour geplant. Wer mit­ra­deln will, soll­te anfan­gen zu trai­nie­ren. Sonst ist die Chan­ce, nicht durch­zu­hal­ten, gerin­ger als ein Sech­ser im Lotto.

Neue Schnellverbindung nach Madrid

Nun befin­det sich der Jakobs­pil­ger auf 938 Metern Höhe. Gera­de ist er in Cerd­ede­lo ein­ge­trof­fen, wo sich ein Ein­woh­ner auf ihn stürzt. Er ver­mis­se Düs­sel­dorf, wo er 25 Jah­re gelebt habe, erzählt er. Sei­ne Toch­ter arbei­te beim Arbeits­amt in Madrid. Sein Sohn betä­ti­ge sich als Poli­zist in Ouren­se.

Der Rei­sen­de hofft, nicht einer der letz­ten sei­ner Art zu sein, der die­sen wun­der­schö­nen Gebirgs­pass her­auf­ra­deln durf­te. Denn es ent­steht zur­zeit eine Schnell­stra­ße mit Tun­nel. Die­se soll angeb­lich Gali­ci­en bes­ser an Madrid anbin­den. an ihm vor­bei fah­ren Lkw mit Mate­ri­al und Schutt. Ganz oben ist an den Weg­rän­dern alles platt­ge­walzt, neue Wege ange­legt worden.

Da sieht der Rei­sen­de schwarz für die­se Gegend. Spä­ter wird ihn ein Jäger trös­ten und sagen, dass die neu­en Wege nach Abschluss der Arbei­ten wie­der ein­ge­dampft wür­den. Sie sind also nur temporär.

Das Gefühl inne­rer Schwär­ze liegt auch dar­an, dass es hier kürz­lich gebrannt hat. Der Geruch von Asche liegt noch immer in der Luft. Manch­mal sind es Schä­fer, die zün­deln, Rau­cher, die acht­los ihre Kip­pen weg­wer­fen. Äthe­ri­sche Öle gehen schnell in Flam­men auf, beson­ders aber auch der Euka­lyp­tus. Hier und da sind es auch Bau­spe­ku­lan­ten, die Brän­de beauf­tra­gen. Die Lkw-Kolon­nen hören dann end­lich auf. 

Nach dem Auf­ent­halt auf der Ter­ras­se eines Restau­rants in einem Dorf geht es noch wei­ter her­auf; auf 1100 Meter Höhe. Gestar­tet ist der Rei­sen­de heu­te mor­gen auf 882 Metern. Anschlie­ßend ging es auf 465 Meter her­un­ter und das Gan­ze schließ­lich wie­der her­auf. Erbar­mungs­los und ein ziem­li­cher Mara­thon: Die­ser bringt aber wenigs­tens eine gute Kon­di­ti­on ein. Auf 1100 Metern auf dem Jakobs­weg unter­wegs zu sein, soll sich auch lohnen.

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Allariz, schönste Kleinstadt Galiciens

Römi­sche Brü­cke an der Pra­ia Flu­vi­al de Acearrica

All­ariz, schöns­te Klein­stadt Gali­ci­ens: Die­ser Blick wirkt fast schon kit­schig wie auf Post­kar­ten. Oder nicht? Unver­mu­tet ist der Rei­sen­de auf sei­nem Weg nach Sant­ia­go de Com­pos­te­la auf eine römi­sche Brü­cke gesto­ßen. Sie liegt an der Pra­ia Flu­vi­al de Acear­ri­ca nahe All­ariz. Ihre bei­den Bögen über dem Was­ser sind per­fekt gerun­det. Dies ist typisch für die anti­ke Archi­tek­tur, als Rom noch die Ibe­ri­sche Halb­in­sel besetzte.

Nahe der Brü­cke liegt All­ariz. Sie gilt als schöns­te Klein­stadt Gali­ci­ens im Nord­wes­ten Spa­ni­ens, befin­det sich in der Nähe von Ouren­se an der spa­nisch-por­tu­gie­si­schen Gren­ze. Sie ist es wert, auf der Rad­wan­de­rung auf­grund ihrer male­ri­schen Gas­sen und der schö­nen Lage am Fluss besucht zu wer­den. Die Gas­sen sind mit Kopf­stein gepflas­tert. In klei­nen Geschäf­ten kön­nen Tou­ris­ten nach Geschen­ken stöbern. 

Als der Rei­sen­de hier eini­ge Jah­re zuvor auf einer Pres­se­rei­se abends her­um­schlen­der­te, fand gera­de ein Tanz auf dem Dorf­platz statt. Eine Kapel­le spiel­te. Ein Mädel war so gut i n Stim­mung, dass sie ihn zum Tanz auf­for­der­te. Lei­der ent­täusch­te er sie, da er nicht gera­de gut tanzt. Zum Schwo­fen hät­te es viel­leicht gelangt. Und er trug die fal­schen Schu­he. Dar­an und an ihre trau­ri­gen Gesichts­zü­ge erin­ner­te sich der Jakobs­pil­ger jetzt wieder.

Kein Tanz in Allariz, schönste Kleinstadt Galiciens

Da die Dame heu­te nicht wie­der auf­tauch­te, ver­brach­te der Rei­sen­de den Abend in einem klei­nen Restau­rant mit wohl schme­cken­den Spei­sen. Eine Stär­kung war ihm will­kom­men. Denn von nun an führ­te die Stre­cke in die Ber­ge. Der Ther­mal­ort Ouren­se liegt mit nur 23 Kilo­me­tern bereits hin­ter ihm, der mit All­ariz über die alte Pil­ger­rou­te “Via de la pla­ta” ver­bun­den ist, die eins­ti­ge römi­sche Ver­kehrs­stra­ße. Sie heißt übri­gens nicht “Sil­ber­weg” (pla­ta = Sil­ber), son­dern gepflas­ter­ter Weg, was aus dem Ara­bi­schen abge­lei­tet ist. Der Pil­ger­weg führt ab Sevil­la im Süden in den Nord­wes­ten Spa­ni­ens. Mehr dazu folgt im Rad­rei­se­füh­rer über Galicien.

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Thermalwasser am Jakobsweg

Ther­mal­was­ser am Jakobs­weg: Feu­er und hef­ti­gen Gewit­ter­re­gen hat der Rei­sen­de in die­sen Tagen über­wun­den. Neu­lich saß er ver­zwei­felt auf einer Ther­ma­rest-Mat­te in einer Hei­de. Er zit­ter­te vor Käl­te, weil es in Strö­men reg­ne­te. Das Was­ser floss auf den Schlauch und in den Rei­fen, wäh­rend ande­re wahr­schein­lich gera­de gemüt­lich auf dem Sofa vor dem Fern­se­her sich das drit­te Pils rein­zisch­ten. Er muss­te irgend­wie das Loch zukle­ben. Bei Regen for­dert das her­aus, noch dazu mit zit­tern­den Hän­den. Im zwei­ten Anlauf gelang es ihm. Und es hielt sogar, obwohl direkt dane­ben ein alter Fli­cken saß. Wäh­rend­des­sen wur­de es immer schlam­mi­ger auf dem Jakobs­weg in der Umge­bung von Ouren­se in Gali­ci­en. Knie­tie­fe Was­ser­lö­cher, feuch­ter Sand, glit­schi­ge Stei­ne — der Pil­ger­pfad ver­wan­del­te sich in einen Morast. Selbst das oft tro­cke­ne Spa­ni­en kann sich schnell ändern.

Verhaltenstipps für Radler bei Gewitter 

Da es nicht direkt über ihm blitz­te, brauch­te der Rei­sen­de sich nicht in Sicher­heit zu brin­gen. Hier bot sich aller­dings auch kei­ne Hüt­te und erst recht kei­ne Bus­hal­te­stel­le als Unter­schlupf. Und eine Mul­de, in der er sich hät­te klein machen kön­nen auch nicht. Aller­dings saß er auf der Mat­te als Schutz von unten gegen die Näs­se. Er erfuhr aber erst spä­ter beim Lesen von Ver­hal­tens­tipps für Rad­ler und Wan­de­rer bei Gewit­ter der dpa, dass er so die Gefahr von Kriech­strom gesenkt hat­te. Es hel­fe auch ein tro­cke­ner Ruck­sack, ein Klet­ter­seil oder eine Fahr­rad­ta­sche unter­zu­le­gen. Wich­tig sei es auch, Metall­ge­gen­stän­de wie Fahr­rä­der oder Eis­pi­ckel min­des­tens zehn Meter ent­fernt von einem zu lagern.

Mei­den soll­te man auf jeden Fall Gra­te und Gip­fel, frei ste­hen­de Bäu­me und Wald­rän­der. Was er nicht ahn­te, war, dass man aber im Wald selbst weit­ge­hend geschützt ist. Aber vor her­ab­fal­len­den Ästen soll­te man sich hüten.

Rückkehr nach Lalín

Da er mit die­sem Schlauch wohl kei­ne wei­te­ren Fahr­ten bestrei­ten konn­te, ent­schloss er sich, nach Lalín zurück zu radeln. Am nächs­ten Tag woll­te er sein Rad nach 2.000 Kilo­me­tern über­ho­len und doch noch das schö­ne Mario­net­ten­mu­se­um zu besu­chen. Lalín liegt am Jakobs­weg und bie­tet eine neue Her­ber­ge zum Über­nach­ten an. 

Dort gibt es auch ein Rad­ge­schäft, in dem sich der Rei­sen­de mit einem Kaf­fee wie­der auf­wär­men durf­te. Mit einer neu­en Ket­te, Zahn­kranz sowie neu­en Brems- und Schalt­zü­gen geht es mor­gen 300 Kilo­me­ter wei­ter ab Ouren­se erst ein­mal Rich­tung Sant­ia­go de Com­pos­te­la. Das Wet­ter ist wie­der som­mer­lich, wenn­gleich sich der Nebel erst mit­tags verzieht.

Entspannung im Thermalwasser am Jakobsweg

Heu­te leg­te er einen Ruhe­tag ein und besuch­te nach dem Früh­stück eine Ther­me am Rio Miño. Ouren­se ist für die Ther­men berühmt. Jeder Bür­ger der gali­cis­chen Stadt hat das Recht auf ein Ther­mal­bad. Idyl­lisch am Río Miño spru­deln war­me Quel­len aus Mut­ter Erde, aber auch im Stadt­zen­trum. Ent­span­nung zum Null­ta­rif. Das benach­bar­te Schwimm­bad ist aller­dings nicht kos­ten­los, lohnt aber wegen unter­schied­li­cher Anwen­dun­gen. Aller­dings kann es sein, dass das Bad über­füllt ist. 

Beim ers­ten Anlauf am Abend war der Jakobs­pil­ger auf etwas Luxus aus mit Mas­sa­ge und Sau­na. Statt eines der öffent­li­chen Bäder am Fluss zu neh­men, radel­te er eini­ge Meter wei­ter. Dort kann man sich in einer Ther­me ver­wöh­nen las­sen. Der Ein­tritt kos­tet 5.50 Euro. Lei­der war­te­ten dort aller­dings gut 100 wei­te­re Men­schen in einem vor­ge­la­ger­ten Restau­rant dar­auf, ein­ge­las­sen zu wer­den. Das muss­te nicht unbe­dingt sein.

Am nächs­ten Mor­gen star­te­te er einen neu­en Ver­such. Im Gepäck befand sich auch ein Bade­man­tel aus dem Hotel. Für heu­te 7.20 Euro ent­spann­te er sich wun­der­bar drei Stun­den in gut zehn unter­schied­lich tem­pe­rier­ten Becken. Die Bei­ne sind den­noch etwas ange­spannt. Viel­leicht merkt er mor­gen mehr Wir­kung nach einem guten Schlaf. Und hof­fent­lich wer­den Feu­er und Ther­mal­was­ser auf dem Jakobs­weg so schnell nicht wie­der auf­tau­chen. Auf der Stre­cke nach Ouren­se lern­te er auch das bezau­bern­de All­ariz kennen.

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