Erbarmungslos trockener Jakobsweg

Erbar­mungs­los tro­cke­ner Jakobs­weg: Welch eine abwechs­lungs­rei­che Land­schaft zwi­schen Mom­buey und Ollosa de Tera in Kas­ti­li­en und León. Heu­te Mit­tag streif­te der Rei­sen­de noch auf einer Moun­tain­bike-Rou­te um Mom­buey her­um. Dort war es sehr tro­cken. Nur dicke schwe­re glän­zen­de Quarz­stei­ne erhell­ten die Stim­mung. Es könn­te hier also Gold geben. Hei­de­kraut ist es gelun­gen, sich hier anzu­sie­deln: Es ist hart und krat­zig. Son­ne knallt grell vom Him­mel. Aber die Luft ist erstaun­lich: herbst­lich kühl. Gro­ße Bäu­me dar­ben am Boden, hin­weg­ge­fegt von einem Sturm im Juni. Sie ver­sper­ren den Sin­gle-Trail. Des­halb muss der Jakobs­pil­ger zwi­schen Fel­sen radeln, die wie Ter­mi­ten­bau­ten empor­ra­gen. Ein Paar aus Madrid streift trau­rig durchs tro­cke­ne Fluss­bett des Rio Negro. Der Name kommt wohl nicht von unge­fähr. Sie laden den Bike­pa­cker zum Kaf­fee ins küh­le Feri­en­haus ein.t

Nach erbarmungslos trocken kühles Nass

Am spä­ten Nach­mit­tag heißt es nicht mehr erbar­mungs­los tro­cke­ner Jakobs­weg, son­dern end­lich küh­les Nass. Eine Erlö­sung! Der Rio Tera kreuzt wie­der sei­nen Weg. Die­sem ist der Rei­sen­de bereits in der Nähe der “Lagu­na de los pezes” — Lagu­ne der Fische — bei Pue­bla de San­ab­ria begeg­net. Dort ist er noch auf 1800 Meter Höhe gera­delt ohne Lei­den. Hier bei Ollosa de Tera wird das Gewäs­ser gestaut. In der Her­ber­ge in Mom­buey gibt es übri­gens kei­ne Bett­wan­zen — “chin­chos” auf Spa­nisch. Pil­ger in der Her­ber­ge von Cam­po­bece­ros setz­ten das Gerücht in die Welt. Die “alber­gue” hat­te der Pil­ger ganz für sich allei­ne. Eine net­te Nach­ba­rin öff­ne­te ihm die Tür . Um mor­gens muss­te er ihr die Schlüs­sel nur in die Hand drü­cken. Denn sie stand schon war­tend auf der Stra­ße. Wer also von Sevil­la den Jakobs­weg “Via de la pla­ta” Rich­tung Sant­ia­go de Com­pos­te­la her­auf­ra­delt, kann sich dort beru­higt nie­der­las­sen. Aber der Rei­sen­de ruht nicht, son­dern fährt mor­gen wei­ter Rich­tung Rio Due­ro. So etwas wie einen erbar­mungs­los tro­cke­nen Jakobs­weg wird dort mit Sicher­heit nicht geben.

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Ein Gedanke zu “Erbarmungslos trockener Jakobsweg

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