
Bikepacker tarnt sich perfekt: Wer will den Reisenden weiter begleiten auf seiner Tour? Es geht nach wie vor durchs Zentrum Spaniens und Portugals. Auf der Couch Mitreisende werden in den nächsten Tagen den zauberhaften Rio Duero kennenlernen. Vor allem ist dieser durch Weinanbau in beiden Landern bekannt. Dort lebt auch so manch seltsames Getier, das ganz früher nicht zur Iberischen Halbinsel gehörte. Gut 50 Kilometer radelt der Reisende jetzt noch durch Kastilien-León. Dann biegt er über Zamora am Fluss entlang Richtung Porto ab.
Der Camino de Santiago wird trotz Schotters einfacher. Meistens ist das Gelände flach. Schieben bleibt einem daher weitgehend erspart. Hier und da mal eine steile kurze Strecke, die mit 23 Kilo Gepäck bei losem Untergrund nicht leicht zu bewältigen ist.
Jeder hätte also gute Chancen, hier zu überleben und voranzukommen. 😊 Auch das Wetter ist Ende Oktober/Anfang November angenehm kühl für Mitteleuropäer. Es lebt sich hier wie im Spätsommer. Übermäßig viel trinken muss hier daher niemand. Kurze Kleidung reicht völlig aus, wenngleich es hier und da erstaunte Blicke der Einwohner gibt. Manche tragen schon Winterkleidung. Oder liegt das Erstaunen am Farbton?
Ocker tarnt Bikepacker
Denn Reiserad und Gesicht des Bikepackers verfärben sich nach und nach ockerfarben. Das liegt am Staub auf der Piste: Adaptation. Daher sehen selbst manche Häuser entlang der Strecke so aus. Sie wurden vor gut 100 Jahren aus Lehm erbaut. In der Mischung enthalten sind Steinchen. Der untere Rand ist noch gemauert. Holzbalken tragen heute noch die Last. Vernünftig restauriert könnten sie sogar eine Touristenattraktion sein entlang der “Via de la Plata”, ein von Sevilla nach Santiago de Compostela führender Jakobsweg. Rasten oder Übernachten in historischen Häusern! Aber die Spanier lassen sie offenbar nach und nach verfallen. Dabei tragen sie gut zur Identifikation mit der Region bei.
Pingback: Erbarmungslos trockener Jakobsweg - Durchstreifen & Erleben