1100 Höhenmeter auf dem Jakobsweg

1100 Höhen­me­ter auf dem Jakobs­weg: Vie­le Grü­ße aus zunächst 676 Metern Höhe auf dem Jakobs­weg von Laza nach Ver­ín. Laza und Ver­ín sind auch als Kar­ne­vals­hoch­bur­gen bekannt. Die Schlamm­schlach­ten in den jewei­li­gen Dorf­zen­tren sind im Früh­jahr legen­där. Dort bewer­fen sich Dorf­be­woh­ner und Spa­ni­er aus ande­ren Tei­len des Lan­des mit Schlamm, zie­hen sich dafür Regen­klei­dung an. Ein ziem­li­cher Spaß. Jetzt ist bei der Durch­fahrt nichts davon zu sehen. Die Haus­wän­de sind wie­der gesäubert.

Die “Via de la pla­ta” führt den Bike­pa­cker in Rich­tung Zamo­ra. Fürs nächs­te Jahr ist schon eine ähn­li­che Tour geplant. Wer mit­ra­deln will, soll­te anfan­gen zu trai­nie­ren. Sonst ist die Chan­ce, nicht durch­zu­hal­ten, gerin­ger als ein Sech­ser im Lotto.

Neue Schnellverbindung nach Madrid

Nun befin­det sich der Jakobs­pil­ger auf 938 Metern Höhe. Gera­de ist er in Cerd­ede­lo ein­ge­trof­fen, wo sich ein Ein­woh­ner auf ihn stürzt. Er ver­mis­se Düs­sel­dorf, wo er 25 Jah­re gelebt habe, erzählt er. Sei­ne Toch­ter arbei­te beim Arbeits­amt in Madrid. Sein Sohn betä­ti­ge sich als Poli­zist in Ouren­se.

Der Rei­sen­de hofft, nicht einer der letz­ten sei­ner Art zu sein, der die­sen wun­der­schö­nen Gebirgs­pass her­auf­ra­deln durf­te. Denn es ent­steht zur­zeit eine Schnell­stra­ße mit Tun­nel. Die­se soll angeb­lich Gali­ci­en bes­ser an Madrid anbin­den. an ihm vor­bei fah­ren Lkw mit Mate­ri­al und Schutt. Ganz oben ist an den Weg­rän­dern alles platt­ge­walzt, neue Wege ange­legt worden.

Da sieht der Rei­sen­de schwarz für die­se Gegend. Spä­ter wird ihn ein Jäger trös­ten und sagen, dass die neu­en Wege nach Abschluss der Arbei­ten wie­der ein­ge­dampft wür­den. Sie sind also nur temporär.

Das Gefühl inne­rer Schwär­ze liegt auch dar­an, dass es hier kürz­lich gebrannt hat. Der Geruch von Asche liegt noch immer in der Luft. Manch­mal sind es Schä­fer, die zün­deln, Rau­cher, die acht­los ihre Kip­pen weg­wer­fen. Äthe­ri­sche Öle gehen schnell in Flam­men auf, beson­ders aber auch der Euka­lyp­tus. Hier und da sind es auch Bau­spe­ku­lan­ten, die Brän­de beauf­tra­gen. Die Lkw-Kolon­nen hören dann end­lich auf. 

Nach dem Auf­ent­halt auf der Ter­ras­se eines Restau­rants in einem Dorf geht es noch wei­ter her­auf; auf 1100 Meter Höhe. Gestar­tet ist der Rei­sen­de heu­te mor­gen auf 882 Metern. Anschlie­ßend ging es auf 465 Meter her­un­ter und das Gan­ze schließ­lich wie­der her­auf. Erbar­mungs­los und ein ziem­li­cher Mara­thon: Die­ser bringt aber wenigs­tens eine gute Kon­di­ti­on ein. Auf 1100 Metern auf dem Jakobs­weg unter­wegs zu sein, soll sich auch lohnen.

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2 Gedanken zu “1100 Höhenmeter auf dem Jakobsweg

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