Bist Du schon in Kopenhagen gewesen? Ein Besuch lohnt sich allemal. Denn die Stadt zählt zu den schönsten Hauptstädten Europas. Dazu gehören aber genauso Stockholm und Oslo. Aber es steht fest: Höchste Geschwindigkeit gibt es nur in Kopenhagen.
Der Reisende durfte vier Wochen dort verbringen. Als er einen Dänisch-Erasmus-Kurs an der Universität absolvierte, durfte er sich glücklich schätzen, bei Freunden im Stadtteil Gentofte zu wohnen.
Er genoss es, von dort jeden Morgen mit dem Rad in die Stadt zu fahren. Dabei sah er, dass dies nicht nur er und sein Gastgeber Frederik so zu tun pflegten, sondern viele andere auch. Allein bei der Masse war die Stadt schon quasi gezwungen, viel für einen reibungslosen Radverkehr zu tun. An das hohe Tempo musste der Reisende sich aber gewöhnen. Nicht nur Männer lassen die Pedalen kreiseln, sondern auch Männer. Die Geschwindigkeit ist viel viel höher als in Deutschland, obwohl der Reisende sein Rad täglich benutzt und daher daran gewöhnt ist.
Unfall schon am ersten Tag
Leider rauschte ihm am ersten Morgen eine Frau von hinten in Rad. Dabei stürzten er und die Frau zu Boden. Dem Reisenden passierte nichts. Aber die Radlerin fuhr im Krankenwagen weiter in eine Klinik. Zum Glück begleitete den Reisenden seine Gastgeberin, um ihm einen guten Weg in die Innenstadt zu zeigen. Daher konnte auch gleich in dieser unangenehmen Situation mit der Polizei helfen. Da sie hinter dem Reisenden gefahren war, kam sie auch gleich als Augenzeugin in Frage. Aber der Reisende erinnert sich auch noch gut daran, wie gerührt der Polizist war, als er sich auf Dänisch bemühte, mit ihm zu sprechen.
Zeitung El Pais in Kopenhagen
Eine spanische Journalistin hat für “El Pais” kürzlich Kopenhagen besucht. Das Rad ließ sie stehen. Spanierinnen fahren kaum Rad. Aber sie ahnt gar nicht, was sie dadurch verpasst hat. Marta Villena suchte zum einen das Gefühl der “hygge”, die dänische Gemütlichkeit. Zum anderen wollte sie die Ursache dafür entdecken, dass Dänen eines der glücklichsten Völker der Welt sind. Darüber hinaus wollte sie sehen, wie die Dänen es erreichen, nur wenig Kohlendioxid zu emittieren.
Sightseeing in Norrebro
Doch erstmal ist im weiteren Verlauf des Artikels nichts davon zu lesen. Stattdessen stellt sie das Stadtviertel Norrebro als Paradebeispiel gelungener Integration vor. Dort lebten Menschen mit 50 verschieden Nationalitäten. Sie bezeichnet das Viertel als “multikulturelles Paradies”. Es präsentiere sich Besuchern als sehr modern und besonders ruhig. Dort gebe es Second-Hand-Geschäfte, Bars und Cafés. Offenbar Gast einer Pressereise lud man Marta Villena ins Café Grod zum Frühstück ein. Danach stand eine Besichtigung der Königin Luise-Brücke an sowie ein Besuch der großen Markthalle “Torvehallerne” an. Täglich strömten Tausende von Besuchern ins mit 60 Ständen ausgestattete Gebäude. Dort suchten sie frische und schon gekochte Spezialitäten.
Architektur-Star Arne Jacobsen
Besonders angetan hat es Villena offenbar das Hotelzimmer 606. Dieses sei in der Zeit stehengeblieben. Es befindet sich im Hotel Radisson Blu Royal. Es handele sich dabei ums erste dänische Hochhaus und den höchsten Wolkenkratzer Skandinaviens. Zwischen 1956 und 1960 habe es der geniale Architekt Arne Jacobsen (1902–1971) entworfen. Es steht in der Nähe des Vergnügungsparks Tivoli. Im Jahre 2016 sei das Hotel renoviert worden. Aber das Zimmer 606 habe man in der Zeit stehen gelassen. Ausgestattet sei es mit den berühmten Sessel Ei, Storch und Tropfen. Jacobsen habe diese Möbelstücke extra fürs Hotel geschaffen. Wer sich weiter mit Jacobsen auseinandersetzen wolle, sei in der Dänischen Nationalbank und dem Design Museum in Kopenhagen bestens aufgehoben. Dort seien weitere Werke des Genies zu finden.
TV-Serie Borgen in Christiansborg
Die spanische Autorin kennt offenbar dänische Fernsehserie “Borgen”. Darin geht es zentral um die fiktive Premierministerin Brigitte Nyborg. Schauplatz der Serie war häufig Schloss Christiansborg, Sitz des Folketinget, des Obersten Gerichtshofes und des Staatsministeriums. Die dänische Königsfamilie nutze das Gebäude auch gelegentlich für Events. An der Serie interessierte Touristen könnten bei Nordic Noir Tours unter verschiedenen Angeboten das Passende auswählen. Sicher aber bedeutet eine Führung dort aber nicht: Richte Dich auf höchste Geschwindigkeit in Kopenhagen ein.
Kunstfreunden legt die Autorin dann einen Abstecher in die Kunsthalle Charlottenborg nahe Diese liegt im oft fotografierten Stadtviertel Nyhavn. Einst im 16. Jahrhundert für General Ulrik Frederick Gyldenlov erbaut, beherberge das Gebäude heute Kopenhagens bedeutendste Sammlung zeitgenössischer Kunst. Wer gerne elektronische Musik hört, ist in der Apollo-Bar willkommen. Die Kunsthalle beherbergt also nicht nur bildende Kunst. Sind das jetzt die Stätten dänischer Gemütlichkeit? Für die Journalistin Marta Villena scheint das der Fall zu sein. Höchste Geschwindigkeit in Kopenhagen ist ihr nicht aufgefallen, obwohl auch das Fahren per Rad das Klima schont.
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