Wie gemalt: Abendstimmung in Arousa. Hier werden die berühmten Herzmuscheln und Miesmuscheln angebaut. Morgens um vier verlassen die Fischer den Hafen. Morgen besucht der Reisende Muschelfischer an der Ria de Arousa. Das ist das Ziel.
Unweigerlich muss er zuvor an die unsägliche Verschmutzung der Küste durch Öl denken, die immer wieder Galicien heimsucht. Im Jahre 2002 sank hier der unter der Flagge der Bahamas fahrende Öltanker “Prestige”. Er wollte im November 2002 Öl von Lettland nach Singapur bringen. Der Kurzsichtigkeit der spanischen Behörden ist das Desaster zu verdanken, dass die Existenz vieler Fischer ruinierte. Denn sie ließen den durch einen Sturm leckgeschlagenen Tanker nicht in einen Hafen fahren. Dort hätte das Öl abgepumpt werden können. So zerbrach das Schiff und sank in die Tiefe. 3600 Meter. Tausende von Seevögeln und Meerestieren starben der Ölpest wegen.
Wie geht es heute den Fischern?
Daher wollte der Reisende im Interview erfahren, wie es den Fischern heute geht. Unter der Verschmutzung leidet heute zum Glück niemand mehr, versicherten ihm Mitarbeiter der Qualitätskontrolle im Hafen. Sie wiegen und kochen die “Ernte” von den vor der Küste liegenden Muschelbänken. Anschließend probieren sie auch, wie sie schmecken. Die Qualität ist nicht immer gleich. Sie hängt stark von den Niederschlägen ab, die aus den Bergen über die Flüsse in die Buchten gelangen. Daher ist das Wasser in Nordspanien oft ziemlich kalt. So kalt, dass der Reisende es einfacher findet, kurz ins Polarmeer zu steigen als hier in den Atlantik. In Nordnorwegen ist der Temperaturunterschied zwischen Luft und Wasser nicht so groß wie hier. Aber je kälter das Wasser, desto besser fürs Wachstum der Muscheln.
Es war schön, zu beobachten, welches Feuer in den Augen der Fischer glimmt, sobald ihre Ernte auf der Waage landet. Je mehr Muskelfleisch vorhanden ist, desto besser für den Preis. Ist wenig Regen in den Vorwochen gefallen, fallen die Muscheln kleiner aus. Zum Abschied schenken die Mitarbeiter dem Reisenden einen Beutel mit frisch gekochten Miesmuscheln. Der reicht für zwei Tage. Und er fängt auch nicht an zu gammeln. In der Qualität sind weder Muscheln in der Dose noch in den Restaurants zu finden. Trotz mehrfach folgender Versuche entlang der Strecke bis nach Ribadeo.
Dann geht die Radreise durch Galicien weiter. Das berühmte Castro de Baroña wartet schon. Dies ist der nächste Höhepunkt nach dem Besuch der Muschelfischer an der Ria de Arousa.
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