Paradiesisches Radeln in Kopenhagen: Neulich noch erzählte der Reisende hier vom Radfahren in Kopenhagen. Er erlitt am ersten Tag in der Stadt einem Unfall mit einer Radlerin. Diese fuhr von hinten in ihn rein. Gerade liest er in einem Artikel des Deutschlandfunks: Es sei komfortabler geworden, in der dänischen Hauptstadt zu radeln. Man stellt sich dort also auf Radler ein. Immerhin 40 Prozent ließen ihr Auto mittlerweile stehen und führen lieber Rad. Davon profitiere die Stadt auch. Denn Parkplätze zu unterhalten, sei sehr teuer.
Die Radwege seien enorm breit. Wer vor einer Ampel stehe, müsse nicht unbequem balancieren, sondern könne den Fuß auf extra angebrachten Stangen abstellen. Und während der Fahrt könnten die Pedalritter ihren Abfall in schräg an der Fahrbahn angebrachte Mülleimer werfen.
Copenhagenize schon ein Begriff im Englischen
In einem Artikel der “Westfälischen Nachrichten (WN)” vom 20. Mai 2023 bestätigen sich diese Errungenschaften. Dieser soll bedeuten, dass Maßnahmen ergriffen werden, Städte attraktiver für Radler zu machen. Erik Hjulmand, Vorsitzender des Kopenhagener Ortsverbandes im Cyklistforbundet sagt: “Wir haben viele Kilometer sehr gut ausgebauter Fahrradwege, das wertschätzen wir natürlich sehr. Aber es gibt noch vieles, woran wir arbeiten müssen.”
Ein wichtiger Schwerpunkt sei, das Miteinander auf den Radwegen zu steuern: Dies gelte zum Beispiel für Handzeichen. Dieses sollte nicht nur beim Abbiegen, sondern auch beim Anhalten eingesetzt werden. Hjulmand bestätigt in den WN, dass die Radwege in Kopenhagen oft sehr voll seien. Pendler seien oft sehr schnell unterwegs. Plötzliches Stoppen und Bremsen könne den Verkehr schnell ausbremsen.
Kopenhagen nur Vorreiter
All dies wäre ja mal ein Anfang für viele andere Städte wie Aarhus. Dort hat der Reisende derartiges nicht gesehen. Radfahren in Dänemarks zweitgrößter Stadt ist noch nicht ganz ausgereift. Aber Dänemark verfügt dafür immerhin über ein tolles Radwegenetz quer durchs Land. Radler sind sogar informiert, in welche Himmelsrichtung sie gerade fahren. Dies erspart viel Zeit, auf die Karte zu schauen. Oft stehen Orte auf dem Schild, die schwer zu finden sind, weil sie sehr klein sind. In Spanien sind zum Schutz der Radler Warnhinweise an Tankstellen zu sehen, wie man sich als Autofahrer auf der Straße verhalten sollte.
Zudem fehle es am Willen der Stadt, den Autoverkehr im Zentrum einzuschränken. Fahrradbrücken und Express-Routen seien ein willkommenes Geschenk, um vom Inland schnell in die Stadtmitte zu gelangen. Sie nützen aber wenig, wenn sich im Zentrum der Verkehr balle.
Paradiesisches Radeln in deutschen Städten?
Auch in Deutschlands Städten sind noch nicht viele Fortschritte zu erkennen. Allein, wenn der Reisende daran denkt, wie schwer einem zum Beispiel das Radfahren in Köln gemacht wird. Aber vorgestern hat er sich noch in Münster darüber gefreut, dass die Radwege schnell nach dem für rutschige Verhältnisse sorgenden Schneefall geräumt waren. Und es gibt mittlerweile rot gefärbte Fahrradstraßen, in denen Radler Vorrang haben. Überholen ist dort nicht mehr erlaubt. Auch an schmalen Brücken ist das Überholen durch Pkw nicht mehr erlaubt. Manche Autofahrer scheinen das immer noch nicht zu wissen. Dafür aber verhindern viele Glasscherben paradiesisches Radeln wie in Kopenhagen. Dies trifft aber auch auf Städte wie Bonn zu.
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