Verzaubert an Castros de Neixón: 60 Kilometer Radeln mit etlichen Höhenmetern haben sich gelohnt: Heute Abend fand der Reisende den schönsten Ort seiner nun schon langen Reise auf dem portugiesischen Jakobsweg. Er ist magisch. Was ist der Radler froh, dass er nicht schon nachmittags in dem Hostal in Rianxiño abgestiegen ist. Dies war irgendwie gruselig. Eine sehr alte Frau, hundert Jahre alt vielleicht, schlurfte bei der Besichtigung des Zimmers auf ihn zu. Sie raunte: “Vorsicht!” Da suchte er natürlich das Weite. Er fühlte sich in der Unterkunft auch sehr einsam. Wahrscheinlich wäre er der einzige Gast gewesen. Das Dorf sah auch öde aus ohne nette Kneipen und historisches Zentrum.
Zwei Feen begegnet
Und auf einmal waren seine Beine dann wieder fit für die Radreise an der galicischen Westküste. Die Sonne ging bald unter und so würde er an der Küste das schönste Licht genießen können. Die Strecke führte über den Rio Beluso zu einer Halbinsel. Die Bucht lässt sich hier herrlich überblicken bis hin zum zuletzt durchkreuzten Ort. Auf der Insel breitete sich eine große Wiese aus mit alten Kiefern und Felsen am Strand.
Hier entdeckte er die Castros de Neixón bei Boiro aus vorchristlicher Zeit. Doch als wäre das nicht genug, traten zwei Elfen auf den Weg. Eine von ihnen schob einen Kinderwagen, begleitet von einer sehr schönen Gefährtin. Deren Stimme perlte weich und melodisch, als sie mit ihm ins Gespräch kam. Sie erzählte, dass sie als Lehrerin in Santiago arbeitete. Was haben diese Schüler es gut! Die junge Mutter lächelte derweil verschmitzt. Denn sie registrierte wohl die schon einsetzende Verzauberung des Radlers.
Doch genießt nun die Atmosphäre, soweit das bei diesen Fotos möglich ist. Jeden Tag lernt der Reisende immer etwas kennen, was er bisher noch nicht kannte. Ein weiterer Höhepunkt nach dem Besuch der Muschelfischer. Morgen geht es zu einem kleinen Paradies — Boiro. Es geht morgen auch weiter zu traumhaften Stränden, nachdem der Bikepacker verzaubert an den Castros de Neixón war.