Radwandern an der Costa da morte: eine der schönsten Strecken zwischen Laxe und Ponteseco an der Todesküste in Galicien. Mit dem Auto kann man dort nicht fahren. Aber jeder, der hier Ferien verbringt, kann einige Kilometer wunderbar radeln oder spazieren gehen. Es gibt auch Tour-Anbieter, die hier geführte Gruppenwanderungen anbieten.
Die Strecke führt sicher auch vorbei an neuen Leuchtturm Faro da Punta Nariga, der auf einem Felsvorsprung steht. Mitte September liegen allerdings hier viele Stacheln entlang des Weges. Vor zwei Tagen fing sich der Reisende irgendwo einen ein. Dem konnten auch dicke MTB-Reifen nichts entgegensetzen. Er reparierte den Schlauch und fuhr dann weiter, annehmend, dass der kleine Schaden behoben wäre. Doch verfehlt. In Malpica meldete sich endgültig der Schleichplatten an. Daher steuerte der Reisende ein Café an, bestellte sich einen Kaffee und fing an, den Reifen abzutasten. Ihm halfen dann sage und schreibe sechs Leute, einen winzigen Dorn zu finden.
Ein Paar parkte vor dem Café, stellte die Warnblinkanlage an. Dort frühstückte ich und suchte zugleich den Dorn. Der Mann legte Flickzeug hin. Und er holte einen Eimer mit Wasser und suchte nach weiteren Löchern. Sie sah sich derzeit konzentriert den Mantel an und fand auch etwas, was hoffentlich der Dorn war. Ein Mädel vom Nebentisch reichte unaufgefordert eine Pinzette. Mit ihren langen schmalen Fingern gelang es ihr tatsächlich, mit der Pinzette den Stachel herauszuziehen. Sie löste das Problem. Ein schönes Zeichen der Hilfsbereitschaft. Die anderen gaben gute Ratschläge. Ein Gast übernahm einen Kaffee. Und der berühmte Dichter Andrés Mourente Castro stellte sich ihm vor. Er habe bereits vier Theaterstücke geschrieben.
Das ist jetzt Galicien. Wahrscheinlich liegt es daran, dass er letzte Nacht sein Zelt zwischen einer Kapelle und dem Friedhof von Mens aufgebaut hatte. Die Toten segneten seine Pilgerreise. Und einen Tag später hält der Schlauch noch immer.
Klar ging es nach der Reparatur in die nächste Apotheke. Dort besorgte sich der Reisende auch eine Pinzette. Mit ihr wird er hoffentlich künftig mit jedem Stachel fertig. Selbst wenn der Ort Malpica heißen sollte.
Danach fand der Reisende endlich seinen ersten galicischen Dolmen. Pedra da Arca liegt sehr freundlich direkt an der Strecke in einem schönen Wald. Endlich mal muss er nicht fünf Kilometer in eine Art Einbahnstraße fahren, um eine Sehenswürdigkeit zu besichtigen.
Radwandern an der Costa da morte: Hier findet man hilfsbereite Menschen und nicht den Tod. Es geht weiter an schönen Stränden vorbei. Jetzt wird es Zeit, sich den kulinarischen Köstlichkeiten der Region zu widmen.