Radeln auf der Via Algarviana

Radeln auf der Via Algar­vi­a­na: End­lich macht der Rei­sen­de wie­der das, wonach er sich lan­ge gesehnt hat­te: Er ist mit dem Moun­tain­bike im Berg­dorf Salir ange­kom­men. Er hört jetzt Gril­len zir­pen. Zuvor durch­streif­te und erleb­te er Loulé. Ein iri­scher Koch bezahl­te dort heim­lich sei­nen Waf­fel- und Crois­sant-Tel­ler. Dahin­ter kamen schon über­ra­schend früh ein­sa­me Stre­cken. Aber es ist sehr warm.

Der Weg bis Alte ist hübsch, da es an Oran­gen­hai­nen ent­lang geht. Bis nach Mes­si­nes wird der Ver­kehr aber lei­der leb­haf­ter. Und eine Auto­bahn durch­schnei­det zum Bei­spiel das Gebiet. Und viel Abfall fliegt am Stra­ßen­rand her­um. In den Städ­ten ver­fal­len auch zahl­rei­che Häuser.

Radeln auf der Via Algarviana nicht immer ein Vergnügen

Ent­spre­chend aggres­siv tre­ten man­che Ein­woh­ner an tou­ris­ti­schen Hot­spots gegen­über dem Rei­sen­den auf. Radeln auf der Via Algar­vi­a­na ist nicht immer ein Ver­gnü­gen. Dies gilt vor allem dann, wenn der Tou­rist in den Städ­ten als Lizenz zum Geld­dru­cken ange­se­hen wird. Selbst der Ein­tritt in Kir­chen wie in Alte und Sil­ves kos­tet Geld. Dabei zah­len Chris­ten doch genug Kirchensteuer.

Auf dem Land sind die Leu­te wesent­lich ent­spann­ter wie im Vale Fuzei­ros bei Sil­ves. Dort ver­brach­te der Rei­sen­de zwei Stun­den mit Bru­no Antó­nio und sei­nen Freun­den. Er erfuhr viel über das Leben im Tal. 

Bes­ser radeln kann man aber in der Ser­ra da Est­re­la, in Anda­lu­si­en und Gali­ci­en. Dort sind die Bewoh­ner warm­her­zi­ger. Ein Kell­ner in Sil­ves, übri­gens aus dem hilfs­be­rei­ten Por­to stam­mend, führ­te die mit­un­ter schrof­fe Art der Leu­te aufs ara­bi­sche Erbe zurück, dem man hier Macho-Allü­ren zuschreibt. Machis­mo betrifft hier also nicht nur Frau­en, son­dern auch Männer. 

Oder aber man will ein­fach nicht mehr tun, weil die Löh­ne der­art nied­rig sind, dass man es nicht ein­sieht, mehr als das zu tun, was Kern­auf­ga­be ist. Der Kell­ner macht nicht mehr, als zu ser­vie­ren und zu kas­sie­ren. Der Rezep­tio­nist nimmt nur Daten auf und hän­digt den Schlüs­sel aus. Er beschwert sich sogar noch, weil der Rei­sen­de ihn um Hil­fe beim Reser­vie­ren des nächs­ten Hotels bit­tet. Die Tou­ris­ti­ke­rin arbei­tet nur noch Stra­te­gien aus und gibt Daten wie von Fes­ti­vals in Mas­ken ein. Danach lässt sie den Grif­fel fal­len. Ist das zu ver­ste­hen? Oder führt die­ser Weg in die Irre?

Die Algar­ve-Tou­ris­ti­ker lie­ßen den Rei­sen­den lei­der gründ­lich hän­gen. Dies geht unter ande­rem die Stre­cken­be­ra­tung auf der ‘Via Algar­vi­a­na’ an. Von denen kam lei­der gar nichts. Nicht ein­mal ein Wunsch wie ‘Guter Flug’ oder die Nach­fra­ge “Hat alles geklappt?” folgten.

Einheimische beraten besser als Reise-Profis vor Ort


Die­se Auf­ga­be kön­nen Ein­hei­mi­sche offen­bar bes­ser erfül­len als die “Pro­fis” in Faro. Wie Car­los Pei­xo­to: Der Rad­pro­fi sah den Rei­sen­den in der Stadt São Bar­to­lom­eu de Mes­si­nes ankom­men. Er beriet ihn aus­führ­lich in einem Café für den wei­te­ren Weg zum Cabo de São Vicen­te. Die Etap­pen sind jetzt auf den Kar­ten mar­kiert. Und ges­tern Abend erkun­dig­te er sich via Mes­sen­ger, ob alles gut lau­fe. Mit Car­los hat er jetzt wohl eine Not­fall­num­mer, die ihm die Tou­ris­ti­ker in Faro und ande­ren Städ­ten Por­tu­gals nicht geben woll­ten. Heu­te steht der Auf­stieg auf den Mon­te Fóia bevor. Mit über 1900 Metern ist er der höchs­te Berg in Algar­ve. Und dann geht es wei­ter nach Sagres und von dort auf die Rota Vicen­ti­na.

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2 Gedanken zu “Radeln auf der Via Algarviana

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