Vom Castro de Baroña nach Fisterra: Was für ein Tag in Ézaro in Galicien nach dem trüben Wetter gestern — eben wechselhaftes atlantisches Klima. Der Ort liegt schon in der Nähe von Fisterra, Ende der Welt. Dorthin zieht es über den Camino Finisterre eine besondere Variante des Camino de Santiago viele Jakobspilger. Jetzt eben auch den Reisenden auf der Radreise durch Galicien, angeblich bestechend durch die schöne Lage an der Küste. Santiago de Compostela liegt östlich davon. Südlich hinter ihm liegt eine tolle Strecke in der Umgebung von Porto do Son.
Vor der Kleinstadt liegt das schöne Castro de Baroña auf einer Halbinsel, eine vorchristliche Burg. Die Lage ist zwar nicht so magisch wie eines vor wenigen Tagen. Seltsam, dass das spanische Fremdenverkehrsamt das so schlecht vermarktet. Denn zum Teil ist das durchaus mit der Route 66 in Nordnorwegen zu vergleichen. Aber deutsche Touristen habe der Reisende an dieser Küste noch nicht gesehen.
Obwohl die Burg nur noch eine Ruine ist, kann sich der Besucher gut vorstellen, wo Mauern und Türme standen, um das Hinterland gut vor Einfällen von Seeräubern zu schützen. Sogar die Grundrisse der Häuser sind gut zu sehen. Und die Kelten beherrschten deutlich sichtbar auch die Kunst, runde Gebäude zu errichten. Wege führen zwischen den Häusern her. Doch hohe Wände und Dächer sind natürlich nicht mehr zu sehen.
Außerdem hatten die Wachhabenden einen sehr guten Blick übers Meer, um heranziehende Schiffe rechtzeitig zu entdecken. Nicht umsonst liegt die Siedlung auf einer Halbinsel. Schnell konnten sie die Bewohner im Hinterland warnen. Im Castro lebten Kelten, von deren 20 Wohnhäusern die Grundrisse gut erhalten sind. Sie siedelten dort ab dem ersten Jahrhundert vor Christus.
Stützpunkte wurden oft auf Halbinseln errichtet, um das Meer zu errichten. Auch in Nordnorwegen gibt es bei Harstad eine heute noch zu besichtigende Stellung der deutschen Wehrmacht. Mit der sogenannten Adolf-Kanone konnten von dort aus sich nähernde feindliche Schiffe beschossen werden. Dazu ist es zum Glück nie gekommen. Auch auf Zypern sind solche erhöhten Siedlungen in Küstennähe aus der Antike zu sehen, um sich gegen Piraterie zu schützen. Vom Castro de Baroña nach Fisterra — ein Abschnitt, der sich lohnt.
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