Herbstlicht auf dem Jakobsweg

Herbst­licht auf dem Jakobs­weg: Der Herbst ist nun auch in Gali­ci­en ein­ge­zo­gen. Fast über­all lie­gen Eicheln und Kas­ta­ni­en auf dem Boden. Bau­ern haben aber auch klei­ne Hau­fen aus ihnen gebil­det, füt­tern sie doch mit den Früch­ten ihr Vieh. Deren Scha­len kna­cken rich­tig unter den Rei­fen des Rei­se­ra­des. Dabei han­delt es sich um ein Ghost-Moun­tain­bike, bepackt mit Ort­lieb-Taschen am Hin­ter­rad, Zelt und Schlaf­sack. Auf dem Rücken befin­det sich noch ein Vau­de-Ruck­sack für Wert­sa­chen. Auf noch mehr Gepäck ver­zich­tet der Rei­sen­de, weil er sich in Euro­pa befin­det, wo man prak­tisch über­all Fahr­rad­tei­le kau­fen kann.

Panische Reaktion im Herbstlicht auf dem Jakobsweg

Nachts wird es hier schon ganz schön kalt, obwohl die Regi­on so weit im Süden Euro­pas liegt. Der Son­nen­stand erlaubt tol­le Bil­der so spät im Jahr. Hier steht der Rei­sen­de in der Nähe eines der best­erhal­te­nen gali­cis­chen Dör­fer: All­ariz. Ouren­se ist weit entfernt.

Da das Rad schwer und es nicht mög­lich ist, das Rad irgend­wo anzu­leh­nen, hat der Rei­sen­de zuvor eine Spa­zier­gän­ge­rin gebe­ten, das Rad für einen Moment zu hal­ten. Statt­des­sen lief die­se panisch davon. Wäh­rend er die­sen Baum foto­gra­fier­te, sah er sie etwas wei­ter ent­fernt tele­fo­nie­ren. “Da braut sich etwas zusam­men”, dach­te er. Schnell wei­ter fah­ren, bevor ihn gleich die Guar­dia Civil noch stoppt. Doch von deren Fahr­zeu­gen tauch­te nichts auf. 

Statt­des­sen kam ihm ein frus­triert drein­schau­en­der Mann auf dem Rad ent­ge­gen, wohl der Ehe­mann. Dem Rei­sen­den wür­dig­te er kei­nes Bli­ckes. Deut­lich war ihm aber der Ärger anzu­se­hen, dass er sich ange­sichts des Bike­pa­ckers dach­te: “Mei­ne Frau hat wie­der ein­mal eine ihrer Panik­at­ta­cken. Was soll ich bloß tun?” Der Mann konn­te einem nur leid tun.

Aber mensch­li­che Begeg­nun­gen sind auch der Reiz die­ser Rei­se: Frü­her am Tag hat­te der Rei­sen­de noch zwei net­te Spa­zier­gän­ge­rin­nen getrof­fen, die ihm den wei­te­ren Weg erklär­ten. Ohne in Panik zu gera­ten. Sie zeig­ten sich begeis­tert über sein Vor­ha­ben, sich das schö­ne Gali­ci­en anzu­schau­en und dabei eben auch das schö­ne Herbst­licht auf dem Jakobs­weg zu genießen.

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3 Gedanken zu “Herbstlicht auf dem Jakobsweg

  1. se057le

    Hi Kris­ten,
    das hört sich ja nach dem bodensee‑ähnlichen Nebel wie­der bes­ser an. Ich habe gera­de mal dein Porträt auf Eng­lisch gele­sen und es etwas umfor­mu­liert. Du kannst es ger­ne so übernehmen.
    Wei­ter­hin gute und pan­nen­freie Fahrt bei Sunnesching!
    Bis bald,
    Olaf
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    I’m a tra­vel- and cul­tu­re-jour­na­list living and working in Germany’s for­mer capi­tal Bonn. I spe­cia­li­ze in print-jour­na­lism with a focus on Nor­way, Den­mark and Swe­den, Ger­ma­ny, Aus­tria, France, Spain and Por­tu­gal. My spe­cial inte­rests are out­door acti­vi­ties and explo­ring cities. Apart from publi­shing artic­les for maga­zi­nes and news­pa­pers, I publish tra­vel gui­des, among­st others on UmeÃ¥, Capi­tal of Cul­tu­re 2014, in Nor­t­hern Sweden.
    I was recent­ly invi­ted by Ger­man sta­te TV broad­cas­ter „Westdeutscher Rund­fun­k“ as a tra­vel expert. You can see the inter­view with host Sybil­le Schütt in the stu­dio broad­cast „Lokalzeit Bonn“.
    TV inter­view “Lokalzeit”

    1. Ich dan­ke Dir. Sehr lieb. Der Nebel harrt lei­der immer bis mit­tags aus. Aber meis­tens bin ich da ohne­hin noch mit mei­nen Auf­zeich­nun­gen zugange.

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