Boxenstopp in der Hafenstadt A Coruña: Seit einigen Tagen hält sich der Reisende in A Coruña auf. In der galizischen Hafenstadt streift er tagsüber alleine umher. Am späten Nachmittag kommen Toni und Luis und zeigen ihm die Gegend. Beide sind passionierte Hobby-Fotografen. Toni Corrales ist anzumerken, dass er viele Jahre in der Nautik gearbeitet hat. Selten hat der Reisende Fotografen wie ihn erlebt. Er berechnet genau, wie er am besten Blende und Zeit aufeinander abstimmt. Und Toni beherrscht bestimmte Formeln auswendig, die zum Fotografieren wichtig sind. Ein Phänomen! Er beobachtet auch Sonnenstand und Abstand zu Objekten wie Leuchttürmen. Tausende seiner Bilder sind auf flickr gespeichert.
Der Reisende lernte Toni und Luis an einem Strand nahe A Coruña kennen. Dahinter liegt ein kleiner Campingplatz, auf dem er sein Zelt aufgebaut hat. Vor einem Restaurant verbrachten einige Menschen aus der Stadt gemütliche Stunden in einem Café. Manche freuten sich sicher über den gerade begonnen Urlaub in Galicien. Eine bekannte Politikerin aus der Stadt lud ihn, neugierig wie Spanier eben so sind, zu Kaffee und Kuchen ein. Los ging das Gespräch über die absolvierte Radstrecke, über spanische und deutsche Politik, über schöne Frauen in Portugal und Spanien. Sie meinte, spanische Frauen seien hübscher als Portugiesinnen. Ihr Mann, ein Architekt, hörte ruhig dabei zu. Er drückte dem Reisenden zum Abschied seine Visitenkarte in die Hand, bot an, zu helfen, falls Not am Mann sei.
Gemeinsame Stadtbesichtigungen
Dann tauchten Toni und Luis am Strand auf. Sie fotografierten am Wasser auf und abgehend die Szenerie vor der langsam untergehenden Sonne. Dabei gaben sie ein interessantes Schattenspiel ab. Beide dachten zunächst, sie wären dem Reisenden im Wege und entschuldigten sich etwas verlegen. Erfreut reagierten sie auf die unerwartete Antwort, ihre Schattenrisse seien durchaus reizvoll für gute Bilder. Sofort kam die Einladung zur Stadtbesichtigung.
Am nächsten Abend stand Toni denn auch mit seinem Seat vorm Hotel. Drei Tage lang ging es abends durch die Hafenstadt an verschiedene sehenswerte Orte. Diese hätte der Reisende alleine, und wenn überhaupt, erst nach einiger Recherche gefunden. Der Herkulesturm, ein aus der Römerzeit stammender und aktiver Leuchtturm — Unesco-Weltkulturerbe — ist nicht damit gemeint. Beide kannten die alte Geschützstellung aus dem Spanischen Bürgerkrieg auf dem Stadthügel. Ebenso wussten sie, wo eine alte Burg auf der anderen Seite der Stadt stand. Tolle Bars, wo es leckere Tapas gab, kannten sie natürlich auch. Der Boxenstopp in der Hafenstadt A Coruña hat sich voll gelohnt. Beim Abschied versprach Toni den Reisenden weiter über den Messenger auf seiner Reise durch Galicien zu begleiten. Er wollte ihn mit guten Tipps zum Fotografieren versorgen. Das nimmt der Reisende gerne an, der jetzt auf dem Weg nach Pontedeume ist.
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Ich habe in Barcelona studiert. Daher komme ich auch sprachlich hier gut klar.
Ich reise sehr gerne durch Spanien und bin sehr neugierig, was sich dort ereignet. Die Menschen sind meistens sehr entspannt und freundlich. Das hilft mir sehr, Stress abzubauen, vor allem, nachdem ich seit 2014 drei Reiseführer geschrieben habe.
Stramme Leistung. Respekt. Also philosophieren und erleben.
Ich war 2015 ebenfalls in A Coruña, nachdem ich in Santiago angekommen bin. Insbesondere nachts fand ich die Herkules-Statue beeindruckend.
Die Stadt hat mir sehr gut gefallen. Ich war fünf Tage dort. Aber ich hätte noch länger dort bleiben können. Die Rückkehr ist aber schon eingeplant. Für mich nach Barcelona, Madrid und Sevilla eine der interessanteren spanischen Städte.
Mich haben nur die öffentlichen Verkehrsmittel verwirrt, eine Linie hatte 3 – 4 verschiedene Fahrpläne, die sich abgewechselt haben. Leider hatte ich auch nicht viel Zeit für Besichtigungen, nur einen Abend… Lg
Schade. Mit dem Rad ist es leichter. Zum Glück hat mir ein gran amigo sehr geholfen, mit dem Auto einige Ziele anzufahren.
Wieso bist Du gepilgert?
2015 habe ich Freunde auf den letzten 200 km auf dem Camino del Norte begleitet. Sie liefen den ganzen Weg von Irun. Danach habe ich beschlossen, den ganzen Weg von meiner Haustür zu laufen. Jedes Jahr ca. 500 km seit September 2015. Dieses Jahr bin ich bin Conques auf der Via Podiensis angekommen. Ich möchte über mein Leben nachdenken, aber ich finde auch allgemein die Erfahrungen auf dem Jakobsweg wunderschön, wenn man dafür offen bleibt. LG
Und wie war es bei dir?