Galicien statt Norwegen: Da liegt der Reisende offenbar mit seiner Radwanderung durch Galicien im Trend. Auf n‑tv fand er jetzt einen Reiseartikel, in dem Galicien mit Norwegen verglichen wird. Galicien sei eine gute Alternative zu Norwegen. Wenngleich der Vergleich im Artikel hinkt: Zum einen stellt der Autor norwegische Fjorde als überlaufen dar. Dies trifft nicht überall zu, sondern gilt eher für Südnorwegen. Zum anderen können Strände in Galicien auch überlaufen sein. Und das Wasser ist an vielen Stellen der rias baixas selbst im Hochsommer eiskalt. Das wird ausgelassen. Trotzdem ist es zu empfehlen, die Reisezeit immer in die Nebensaison zu legen.
Dafür gibt sicher aber auch noch andere Gründe: Spanien ist abseits der touristischen Hotspots preislich günstiger als Norwegen. Dies trifft auf Unterkünfte zu. Spanische Unterkünfte, selbst im Zentrum der Städte, wenn sie nicht mit vier oder fünf Sternen ausgestattet sind, kosten in der Nebensaison ein Drittel von norwegischen. Dies ist auch in Großstädten wie A Coruña, Sevilla und Madrid der Fall.
Ausgehen in Restaurants
Das Ausgehen in Restaurants in Skandinavien ist vielfach nur etwas für Gutbetuchte. In Aarhus zahlte der Reisende auf der Fressmeile Åboulevarden mal 12 Euro für Muschelfleisch mit Tomaten. Für den Preis ein “Essen”, das gut auf einen Esslöffel passt, bekommt der Gast in Südeuropa ein ordentliches Menü auf den Tisch gestellt. Einkaufen auf der Iberischen Halbinsel lohnt sich in Galicien oder Zentralportugal kaum, da es für wenig Geld in Kneipen auf dem Land und auch an der Küste leckeres Essen gibt. Fahrradfahren zahlt sich wahrlich bei der Suche nach Restaurants. Denn leicht kann sich so jeder von den touristischen Plätzen, die oft viel teurer sind, entfernen und in eher von Einheimischen aufgesuchten Stadtteilkneipen begeben. Atmosphärisch ist es dort auch viel netter, da Spaniern eine angenehme Kneipenkultur mit lustigen Trinkspielen zum Beispiel nach wie vor wichtig ist.
Auf diese Weise hat sich der Bikepacker schon tagelang gut versorgen können. Wobei die gute Esskultur auch in den Kneipen des Südens langsam nachlässt: Mehr als ein belegtes Brot mit Schinken, Wurst oder Käse gibt es oft nicht mehr im Angebot. Und das Brot ist oft angetrocknet vom Vortag. Daher ist es eher zu empfehlen, eine Konditorei statt eine Bar aufsuchen. Denn die Produkte sind oft frischer. Aber günstiger und auch wärmer als an Norwegens Fjorden ist es ohnehin immer im gastfreundlichen Galicien.
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