Graz ist City of Design

Graz ist City of Design: Den Rang als Kul­tur­haupt­stadt hat Graz schon im Jah­re 2003 nach­ge­wie­sen. Damit steht die Stadt dafür, den Reich­tum, die Viel­falt und die Gemein­sam­kei­ten des kul­tu­rel­len Erbes in Euro­pa her­aus­zu­stel­len und ein bes­se­res Ver­ständ­nis der Bür­ger Euro­pas für­ein­an­der zu ermög­li­chen. Dies ist die Vor­aus­set­zung für den Titel. Danach hat die Stadt den nächs­ten Titel errun­gen: Sie ist ers­te öster­rei­chi­sche City of Design, auf­ge­nom­men ins inter­na­tio­na­le Netz­werk der Crea­ti­ve Cities.

Die UNESCO erwar­tet dafür eine leben­di­ge Design­bran­che, eine Kul­tur­land­schaft mit star­ken Impul­sen im Bereich Design und moder­ner Archi­tek­tur, ein cha­rak­te­ris­ti­sches „Stadt-Design“, moder­ne Design-Aus­bil­dungs­stät­ten sowie Krea­ti­ve und Gestal­ter, die lokal und inter­na­tio­nal tätig sind. Gefor­dert wird ein Stadt-Design mit inte­grier­ten Aus­bil­dungs­stät­ten sowie krea­ti­ven und gestal­te­ri­schen Impul­sen, also eine Kul­tur­land­schaft mit moder­ner Form­ge­bung in allen Berei­chen ein­schließ­lich der Archi­tek­tur. Bis­her prä­mier­te Städ­te sind Ber­lin, Bue­nos Aires, Mon­tré­al, Kobe, Nago­ya, Shen­zhen, Shang­hai, Seo­ul und St. Etienne.

City of Design will Stellenwert der Kreativität ausbauen

Nach­dem die Stadt in den Rang einer Kul­tur­haupt­stadt erho­ben wur­de, war sie öffent­lich kaum wahr­zu­neh­men. Dann aber hat­te sie sich im Regie­rungs­pro­gramm 2008 vor­ge­nom­men, „den Stel­len­wert der Krea­ti­vi­tät und der Krea­tiv­wirt­schaft noch wei­ter aus­zu­bau­en“. Seit­dem sie Design­stadt ist, muss sie zei­gen, dass sie in der Lage ist, ästhe­ti­sche Pro­duk­te her­zu­stel­len. Eben­so Dienst­leis­tun­gen anzu­bie­ten, die Men­schen und deren Umwelt berei­chern und zur kul­tu­rel­len Viel­falt bei­tra­gen, im Grun­de für die gan­ze Mensch­heit. So wird Design ver­kürzt defi­niert. Aller­dings kann man kri­tisch fra­gen: Kann das Gra­zer Design wirk­lich inner­halb der moder­nen Stadt­ge­sell­schaft integrieren?

Wie erfah­ren Arme und Wohl­ha­ben­de, Sin­gles, Paa­re, Kin­der­lo­se und Fami­li­en ihre Stadt? Kann das zur Schau gestell­te Design Soli­da­ri­tät und Tole­ranz stif­ten? Geht es auf Wün­sche ein, unge­stört von Nach­barn, Ver­kehr, frem­den Geräu­schen und Ein­flüs­sen zu leben? Oder wer­den hier nur klas­si­sche Stadt­räu­me gepflegt, erneu­ert und neu­en Bedürf­nis­sen ange­passt? Somit also ein The­men­park Innen­stadt für aus­ge­wähl­te sozia­le Grup­pen auf­ge­baut und damit das bereits bestehen­de Sozi­al­ge­fü­ge gefes­tigt? Wie steht es also ums Inte­grie­ren in die Gra­zer Stadtgesellschaft?

Kann Graz, obwohl von man­chen Wie­nern als Dorf geschmäht, die­se Auf­ga­ben mit die­sen Mit­teln bewäl­ti­gen? Tou­ris­mus-Spre­che­rin Mar­got Bach­bau­er meint hier­zu: „Graz hat mit knapp 250.000 Ein­woh­nern die rich­ti­ge Grö­ße. Wenn man will, kann man immer Bekann­te tref­fen.“ Das Leben sei gemüt­li­cher als anders­wo. „Wenn man durch die Stra­ßen geht, sieht man das. Graz war einst Alters­ru­he­sitz der Wie­ner Beam­ten. Es wur­de Pen­si­o­no­po­lis genannt. Davon aber spürt man heu­te nichts mehr, da um die 40.000 Stu­den­ten die Stadt in der Stei­er­mark bele­ben.“ Was ergibt sich aus dem nun fol­gen­den Rund­gang durch die Stadt?

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Ein Gedanke zu “Graz ist City of Design

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