1200 Kilometer Jakobsweg zur Bar Hemingways: Wer Värmland und Seeland hat der Reisende zuletzt Ziele auf Geo gefunden, mit denen er viele Kindheits- und Jugenderinnerungen verbindet. Mit Biarritz kommt heute ein drittes Ziel hinzu, das er auf einer seiner ersten Radtouren in den Süden kennenlernte.
Mit Kumpel Christoph radelte er auf einem improvisierten Jakobsweg in Frankeich von Belfort aus über Besançon, Dijon, Vézelay und Limoges nach La Rochelle. Vom Küstenort aus ging es weiter über Mimizan und Arcachon nach Biarritz entlang der Côte Basque. Er hatte sich zuvor angeguckt, wie die Pilger im Mittelalter gelaufen sein könnten. Insgesamt sind es durch Frankreich gut 1234 Kilometer.
Entlang der Küste ist der Weg schön, zumal man dem Verkehr rund um die größeren Städte entkommt. Südlich von La Rochelle gibt es entlang des Wassers Sandstrände und Nadelwäldchen. Wer hingegen weiter im Binnenland herumfährt, findet eine gut zu bewältigende Hügellandschaft vor. Diese beinhaltet auch nicht das Auf und Ab des Jura. Überall gibt es Campingplätze, um abends sicher irgendwo anzukommen, bevor es dunkel wird.
Drehkreuz Biarritz
Durch diese kann man einerseits viel Geld sparen, andererseits den Luxus des Übernachtens unter freiem Himmel und die Schar gleichgesinnter Frischluftfanatiker genießen. Hervorzuheben ist Arcachon, Frankophilen durch die enorm hohe Düne bekannt. Viele Menschen winken, fragen, woher man komme, wohin man wolle. Es folgt stets ein freundliches Lächeln. Dies liegt wohl auch an der Begeisterung fürs Radfahren.
Biarritz ist das Drehkreuz schlechthin, um unterschiedliche Ziele kennenzulernen: den Atlantik und den Ausläufer der Pyrenäen. Bis nach Pamplona oder San Sebastián ist es ein Katzensprung. Von Biarritz aus kann man gut nach Saint-Jean-Pied-de-Port gelangen, von dort auf den spanischen Jakobsweg. Die Nationalstraße herauf nach Roncevalles bewältigt der Reisende von Biarritz aus an einem Nachmittag. Er rollt am nächsten Morgen den Weg nach Pamplona herab. Dort interessiert ihn die Bar Hemingways, wo er „Fiesta“ geschrieben haben soll. Hingegen geht der Weg nach San Sebastián recht flach weiter. Der Jakobsweg Küstenweg — Camino de la costa — nach Santiago de Compostela ist dort erreicht.
Heute würde der Reisende eine so lange Strecke nicht mehr fahren. Mittlerweile findet er es interessanter, eine Region mit ihren Besonderheiten aufzuarbeiten. Es gilt, Radlern gute Wege zu zeigen, auf denen sie Sport, Gastronomie und Kultur verbinden können. Wenn man Inseln oder Gebirgsstraßen abgrast, kommen auch dabei etliche Kilometer zusammen. So wie unglaubliche 1200 Kilometer zur Bar Hemingways.
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