Umweltschutz am Polarkreis: Länger hat der Reisende nichts mehr aus Umeå gehört, einer weit nördlich liegenden Stadt in Västerbotten. Die Landschaft (län) Västerbotten liegt in Schweden, fast am Ende des nördlichen Teils der Ostsee. Diese heißt dort allerdings Baltisches Meer.
Jetzt bringt der Deutschlandfunk einen Beitrag über das Umweltbewusstsein der Einwohner in der Kulturhauptstadt des Jahres 2014, was natürlich in einem Zusammenhang mit Greta Thunberg zu sehen ist.
So einiges darin ist dem Reisenden im Zuge seiner Radwanderung am Polarkreis gar nicht aufgefallen. Dies betrifft zum Beispiel die schlechte Luftqualität, obwohl er vor seiner Ankunft schon einige Wochen in freier Natur unterwegs gewesen war. Deshalb hätte es ihm auffallen müssen. Ihm wird bei mieser Luft leicht übel. „Wir haben eine sehr schlechte Luftqualität, besonders im Winter, damit fing es an. Es gibt zu viele Autos und wenig Wind. Darum müssen wir Alternativen entwickeln. Anreize geben, auch im Winter mit dem Fahrrad zu fahren oder mit dem Bus.“
Der rege Autoverkehr ist Durchstreifen & Erleben schon aufgefallen. Das liegt daran liegt, dass Umeå größte Stadt Nordschwedens ist. So zieht sie mit ihren Angeboten viele Menschen an. Wer einkaufen will oder ins Krankenhaus muss, muss nach Umeå fahren. Die Einfallstraßen sind natürlich entsprechend groß. Es empfiehlt sich eher, die Stadt über kleine Straßen mit dem Rad anzufahren.
Ökologischen Fußabdruck ausgerechnet
Auch die Universität zieht viele junge Menschen an, die jetzt schon eine andere Lebenseinstellung mitbringen als Ältere. „Letztes Jahr haben wir den ökologischen Fußabdruck Umeås ausgerechnet. Basierend auf Umfragen, wie die Menschen reisen, was sie kaufen, was sie essen und so weiter. Dabei haben wir gesehen, dass vor allem die jungen Leute immer mehr Secondhand kaufen, ein Drittel der jungen Frauen zwischen 20 und 30 lebt vegetarisch. Und was wir dabei herausgefunden haben: Wenn alle Einwohner solche Reisegewohnheiten hätten wie die Frauen, würden wir unsere Klimaziele erreichen.”
Außerhalb der Stadt sieht es sicher nicht so kritisch aus. Denn an der Küste öffnet sich eine beeindruckende Inselwelt. Im Binnenland hingegen lockt der Naturfluss Vindel mit interessanten Freizeitangeboten wie Kajakfahren oder Forellenfischen. Und an der Grenze zu Norwegen erhebt sich ein Gebirge. Dort fühlte sich der Bikepacker ein wenig wie ein Goldsucher in einer Geschichte Jack Londons.
Allerdings bekommt Schweden die Folgen des Klimawandels besonders deutlich zu spüren: Das Meteorologische Institut des Landes erklärte vergangene Woche, dass die Temperatur in Schweden doppelt so schnell ansteige wie im globalen Schnitt. Das Ziel “Umweltschutz soll sich am Polarkreis bessern” wird also notwendig, will man nicht “Västerbotten Land der Abenteuer” stark verändern.
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