Überschwemmte Aa bei Coerde. Mitte hinten Störche.
Volle Aa bei Sprakel
Aktuell versorge ich euch möglichst regelmäßig mit TV-Dokus über Kultur und Reise. Im Zentrum stehen beliebte Ziele in Europa, die jetzt im Fernsehen laufen. Wie schon in der Vorwoche sind mit Deutschland, Frankreich, Schweden, Spanien und Österreich nur wenige Länder vertreten. Berge, ein Moor, Schiffe und ein großartiges Museum rücken ins Zentrum des Interesses. Einen Download-Link des Programms findet ihr wie immer im pdf-Format.
Am Interessantesten finde ich den Film über die Renaturierung der Emscher. Vor der eigenen Haustür erlebe ich, wie sich die Arbeiten entlang der kleinen Aa in Münster auswirken. Als der Schnee schmolz, ergaben sich weite Wasserflächen. So sah ich mehr vom natürlichen Verhalten der Störche. Systematisch lief ein Paar den Rand des Gewässers ab, um Nahrung zu suchen. Bis dahin kannte ich sie nur als brütende oder stoisch auf einer Wiese stehende Vögel. Ein schönes Erlebnis, von dem wir vielleicht auch einiges im Film zu sehen bekommen.
Oder in Aarhus in Mitteljütland: Dort befreiten die Menschen den Fluss von Abdeckungen, das einst des elenden Geruchs des Flusses nötig war. Als ich die Stadt besuchte, fand ich einen Fluss mit Aufenthaltsqualität. An den Ufern liegen jetzt Restaurants, Wege zum Spazierengehen. Und es ist jetzt auch möglich, in der Stadt zu paddeln. In Siegen warten die Bewohner noch auf solche Optionen, sahen mein Kumpel Ulf und ich, als wir per Pedale für einige Wochen Siegerland, Sauerland sowie Diemel- und Weserregion durchstreiften und erlebten.
Sicher auch schöne Bilder liefert der Film übers Schippern auf der Ostsee in Skandinavien. Meine beeindruckendste Fahrt erlebte ich in Västerbotten. Vor den Toren Umeås liegt ein kleines Archipel. Als ich mit dem Rad die Inseln abklapperte, fand ich auf Holmön das wunderschöne Segelboot Holmösluppen aus Holz, auf dem Touristen mitfahren konnten. Ich buchte den Trip und fuhr mit dem Skipper und zwei Pärchen einige Stunden an den Inseln entlang. Am Inselchen Stora Fjädderägg legten wir an und begleiteten ein Paar zu einem Ferienhaus, wo es einsam seine Silberhochzeit feiern wollte. Noch heute liegt mir der ätherische Duft der Beeren in der Nase.
Aktuell versorgt Durchstreifen & Erleben Abonnenten möglichst regelmäßig mit Dokus über Kultur und Reise. Im Zentrum stehen beliebte Ziele in Europa, die an den nächsten Tagen im Fernsehen laufen. Vor allem geht es um Geschichte und Natur. Dänemark, Frankreich, Österreich, Portugal und Spanien bleiben außen vor.
Der wohl spannendste Beitrag dürfte am Montag über Gibraltar laufen. Ich war schon öfter dort. Die Felsensiedlung ist etwas skurril, zumal Besucher zunächst beim Betreten über einen Flughafen laufen müssen. Die freundlichen Bewohner sind stolz auf ihre kulturelle Vielfalt, weil dort Angehörige verschiedener Religionen friedlich zusammenleben. Sicher auch spannend ist der Beitrag über Schwedens Umgang mit dem Holocaust. Davon ist sonst wenig in den Medien zu sehen.
Und wer am Freitag lieber die Fußball-Übertragung gesehen hat, kann sich am Samstag die Wiederholung Sendung über Münsteraner Kaufleute im Mittelalter anschauen. Wichtig war damals wie heute der Send, der damals noch Synode hieß. Händler verkauften ihre Waren am Dom, der heutzutage Touristenmagnet ist. Die meisten interessieren sich für die Astronomische Uhr. Hübsch sieht es aus, wenn sich täglich um 12 Uhr mittags die Heiligen Drei Könige in Gang setzen, das Jesuskind auf der Schoß der Muttergottes passieren und sich vor ihm verbeugen. Der Gott Chronos und der Tod schlagen den Viertelstundentakt. Links bläst jemand die Posaune. Eine Frau schlägt die vollen Stunden. Der Heilige Paulus zeigt mit einem langen Zeiger auf die aktuelle Jahreszahl. Ein Soldat richtet einen Stock aufs Tagesdatum.
1397 erbaute man die Uhr. Vermutlich erledigte dies der Mönch Friedrich in einer Werkstatt des Zisterzienserklosters Hude bei Bremen.
Obwohl während der Bildersturms der Wiedertäufer am 24. Februar 1534 zerschlagen, berechneten die Mathematiker Dietrich Tzwyvel und Johann von Aachen, wie die Zahnräder ihr Werk verrichten konnten. Schmied Nikolaus Windemaker kümmerte sich um die Ausführung. Kein geringerer als Ludger tom Ring bemalte sie. Dessen Monatsbilder wurden erst 1709 von Adolf Smoeck übermalt. Von tom Ring sind wichtige Werke im Landesmuseum zu sehen. Mindestens vier Restauratoren waren seit 1540 an der Ausbesserung der Malereien beschäftigt.
Die Uhr wurde nicht von Grund auf neu erbaut, sondern man verfuhr nach den zwischen 1379 und 1435 üblichen Verfahren. Im Jahre 1669, dann 1932 wurden die Werke ersetzt, angetrieben seit 1818 durch ein vier Meter langes Pendel. Zum Glück überstand sie den Zweiten Weltkrieg, weil weder die beiden Gewölbe im Chorumgang noch vor dem Uhrenportal einstürzten.
Das Kalendarium umfasst die Zeit von 1540 bis 2071. So erleichterte die Uhr, zu erkennen, wann Ostern stattfindet und andere wichtige Tage der Christenheit. Mit der Kalenderreform Papst Gregors 1582 war die Uhr leider nicht mehr wirklich nutzbar. 60 Kilo wiegt die Scheibe aus Holz und deren Durchmesser beträgt anderthalb Meter. Zwölf Monatsbilder spiegeln bürgerliches und bäuerliches Leben im 16. Jahrhundert wider.
Über dem Kalender ist eine Weltkarte zu sehen. Gemalt hat sie Heinrich Schmidts 1663, wobei er eine Karte von Johann Blaeu als Vorlage nutzte. Der Nordpol ist zentral. Abgebildet sind auch der Äquator sowie der nördliche und südliche Wendekreis. Davor liegt ein so genanntes Rete, auf dem sich 14 Fixsterne befinden. So ließ sich über Linien ablesen, wie sie über dem Horizont der Stadt auf- und untergingen. Ebenso erleichterten sie die Bestimmung der Himmelsrichtungen und der Polhöhen der Gestirne. Darüber hinaus las man so die durch die fortschreitende Jahreszeit ungleichen Tag- und Nachtstunden ab. Ein Sonnenzeiger half die Nachtstunden abzulesen. Tagstunden benannte man einer Verlängerung des Sonnenzeigers hin zu einem Regenbogen.
Wichtig war den Menschen auch das Horoskop. Dies ist leicht in Schillers phantastischem Drama “Wallenstein” nachzulesen. Oder an Johannes Kepplers Bedeutung am Habsburger Hof, so dass ein Herrscher zum Beispiel bevorzugt in den Krieg zog, wenn für ihn die Sterne günstig standen. Daher zeigt die Uhr zwölf Himmelshäuser. So wusste der Betrachter, in welchem Haus Planeten oder Wandelsterne gerade standen.
Der Sonnenzeiger verweist sowohl aufs aktuell herrschende Tierkreiszeichen als auch auf den Sonnenstand. Jeder Wandelstern verfügt über einen eigenen Zeiger. Sie bewegen sich entgegen dem Uhrzeigersinn. Ein so genannter Mondzeiger informiert über die Position des Mondes und auch dessen jeweilige Phase an. Auch die anderen Planeten im Umfeld der Erde besitzen eigene Zeiger. Von ihnen zeigt der Sonnenzeiger die Uhrzeit an.
Darüber hinaus ist eine Planetentafel zu sehen: Sie zeigt an, welcher Planet die erste Stunde des Tages regiert. An den Wochentagen von Montag bis Sonntag ist dies heute noch abzulesen.
Schlucht des Rio Côa: Dort haben Geier Nester gebaut.
Bis nach Spanien reicht der Blick von der Faia Brava.
Filmtipp: “Die Natur kehrt zurück — Renaturierung in Europa”. Diese Doku gefällt dem Reisenden ziemlich gut. Er sah ihn schon live am vergangenen Sonnabend. Daher kann er die anstehende Wiederholung wärmstens empfehlen. Biologen verleihen demnach Großtieren offenbar einen neuen Stellenwert, weil sie viel mehr die Natur pflegen als bisher gedacht. Eine interessante Erkenntis, damit man wirklich sagen kann: Die Natur kehrt zurück.
Zur Überraschung von Durchstreifen & Erleben besuchte der Autor im Film auch die “Faia Brava” im Nordosten Portugals. Als der Reisende die Serra da Estrela durchstreifte und erlebte, radelte er für einige Tage etwas weiter nördlich davon in der Umgebung des historischen Dorfes Castelo Rodrigo. Er lernte dort den Biologen António und dessen Frau kennen. Einige Stunden des Aufenthaltes waren für den Besuch des privaten Naturreservates eingeplant. António zeigt ihm erste Resultate des erfolgreichen Projektes, bäuerliches Brachland für die Natur verfügbar zu machen. Gemeinsam mit anderen Biologen und freiwilligen Helfern pflanzte er zum Beispiel Bäume und grub Tümpel.
Geier und Frösche vermehren sich
In Zentralportugal in der Nähe des Rio Côa vermehren sich jetzt Greifvögel wie Geier. Diese wurden natürlich dort anfänglich ausgesetzt. Aber auch Amphibien wie Frösche und Reptilien wie Eidechsen nehmen an Zahl zu. Figueira de Castelo Rodrigo ist jetzt um eine Attraktion reicher. Nebenher sorgen biologische Produkte wie Honig und Oliven für wichtige Einnahmen, um das Projekt zu finanzieren. Denn auch Zäune wurden gezogen und werden verschoben, damit wild lebende Pferde dort punktuell das Gras kurz halten. Ein guter Schutz vor Feuer!
Daher drehte nicht nur arte, sondern auch der Reisende einen You-Tube-Beitrag über die Exkursion mit Antónios Jeep. Vor allem betörte ihn dort das Gefühl, sich aufgrund der Farben und Gerüche in Afrika aufzuhalten. Während des Sonnenuntergangs verwandelte sich die Faia in eine Steppe. Die Bäume nahmen derartige Gestalten an. Grillen zirpten im Gras. Und das Quaken der Frösche verwandelte sich in einen Gesang. Sie kommunizierten sogar mit dem Biologen und seinem Begleiter. António gilt seitdem für ihn als Froschflüsterer. Wohin der Filmtipp “Die Natur kehrt zurück” so führen kann.
Mein aktueller Lieblingsbaum: heutiger Schnappschuss auf meiner MTB-Trainingsstrecke zwischen Roxel und Havixbeck. Für mich ist er definitiv der schönste Baum des Münsterlandes. Oder habt ihr in euren Regionen einen noch schöneren anzubieten?
Umweltschutz am Polarkreis: Länger hat der Reisende nichts mehr aus Umeå gehört, einer weit nördlich liegenden Stadt in Västerbotten. Die Landschaft (län) Västerbotten liegt in Schweden, fast am Ende des nördlichen Teils der Ostsee. Diese heißt dort allerdings Baltisches Meer.
Jetzt bringt der Deutschlandfunk einen Beitrag über das Umweltbewusstsein der Einwohner in der Kulturhauptstadt des Jahres 2014, was natürlich in einem Zusammenhang mit Greta Thunberg zu sehen ist.
So einiges darin ist dem Reisenden im Zuge seiner Radwanderung am Polarkreis gar nicht aufgefallen. Dies betrifft zum Beispiel die schlechte Luftqualität, obwohl er vor seiner Ankunft schon einige Wochen in freier Natur unterwegs gewesen war. Deshalb hätte es ihm auffallen müssen. Ihm wird bei mieser Luft leicht übel. „Wir haben eine sehr schlechte Luftqualität, besonders im Winter, damit fing es an. Es gibt zu viele Autos und wenig Wind. Darum müssen wir Alternativen entwickeln. Anreize geben, auch im Winter mit dem Fahrrad zu fahren oder mit dem Bus.“
Der rege Autoverkehr ist Durchstreifen & Erleben schon aufgefallen. Das liegt daran liegt, dass Umeå größte Stadt Nordschwedens ist. So zieht sie mit ihren Angeboten viele Menschen an. Wer einkaufen will oder ins Krankenhaus muss, muss nach Umeå fahren. Die Einfallstraßen sind natürlich entsprechend groß. Es empfiehlt sich eher, die Stadt über kleine Straßen mit dem Rad anzufahren.
Ökologischen Fußabdruck ausgerechnet
Auch die Universität zieht viele junge Menschen an, die jetzt schon eine andere Lebenseinstellung mitbringen als Ältere. „Letztes Jahr haben wir den ökologischen Fußabdruck Umeås ausgerechnet. Basierend auf Umfragen, wie die Menschen reisen, was sie kaufen, was sie essen und so weiter. Dabei haben wir gesehen, dass vor allem die jungen Leute immer mehr Secondhand kaufen, ein Drittel der jungen Frauen zwischen 20 und 30 lebt vegetarisch. Und was wir dabei herausgefunden haben: Wenn alle Einwohner solche Reisegewohnheiten hätten wie die Frauen, würden wir unsere Klimaziele erreichen.”
Außerhalb der Stadt sieht es sicher nicht so kritisch aus. Denn an der Küste öffnet sich eine beeindruckende Inselwelt. Im Binnenland hingegen lockt der Naturfluss Vindel mit interessanten Freizeitangeboten wie Kajakfahren oder Forellenfischen. Und an der Grenze zu Norwegen erhebt sich ein Gebirge. Dort fühlte sich der Bikepacker ein wenig wie ein Goldsucher in einer Geschichte Jack Londons.
Allerdings bekommt Schweden die Folgen des Klimawandels besonders deutlich zu spüren: Das Meteorologische Institut des Landes erklärte vergangene Woche, dass die Temperatur in Schweden doppelt so schnell ansteige wie im globalen Schnitt. Das Ziel “Umweltschutz soll sich am Polarkreis bessern” wird also notwendig, will man nicht “Västerbotten Land der Abenteuer” stark verändern.
Das ist ja mal ein interessantes Interview einer Zeitung für Reisende, die gerne Vögel in der Natur beobachten. Es kann sehr befreiend sein, sich mal für einige Stunden mit einer anderen Welt zu befassen, die oft schon vor der eigenen Haustür liegt.
Bis heute erinnere ich mich noch sehr gerne an die norwegische Vogelwelt. Auf Vesterålen zu beobachten, wie Papageitaucher fischen, ist sehr lustig. Und zu sehen, wie Möwen dann versuchen, ihnen den Fisch abzujagen, auch.
Die Tageszeitung “La Vanguardia” aus Barcelona befragte jetzt einen Ornithologen, wie man an die Vogelbeobachtung herangehen kann. Es handelt sich um Borja Milá,einen Forscher im Departamento deBiodiversidad y Biología Evolutiva am Museo Nacional de Ciencias NaturalesdelCSICin Madrid.
Er meint, dass man dazu grundsätzlich Lust und Leidenschaft mitbringen solle. Der Rest komme mit der Erfahrung.
Anfangs sei es mühsam, das Gefieder der unterschiedlichen Arten zu unterscheiden, auch Altersunterschiede und Geschlechter zu unterscheiden. Aber mit der Zeit entwickele sich die Fähigkeit dazu.
Für wichtig hält er es ebenso, Vogelstimmen zu erkennen. Denn das helfe, die Tiere in freier Natur zu entdecken. Sich Aufnahmen der Gesänge anzuhören, sei eine Möglichkeit; die bessere Alternative allerdings sei es, selbst loszuziehen und den Vögeln einfach zuzuhören. Lernerfolg stelle sich sehr schnell ein.
Gerade installiert: Wer wie ich gerne radelt oder wandert, wüsste beim Erklingen einer Vogelstimme bestimmt auch gerne, wer dort singt oder zwitschert, manchmal sogar schimpft. Der NABU hat jetzt die App “Vogelwelt” herausgebracht, mit der Du Vogelstimmen hören und Bilder betrachten kannst, sogar Standortbestimmung und Datenerfassung mittels GPS betreiben.
Schön wäre für mich noch eine Vernetzung der Nutzer mit dem NABU, um Daten zu bündeln, etwa für die Vogelzählung. Dann wüssten die Mitarbeiter, wo sich zum Beispiel seltene Vögel aufhalten, um die entsprechenden Gebiete zu schützen.
Wie viele Wildbienen- und Tagfalterarten haben Biologen 2018 bei einer Zählung in einem Landschaftspark, einem Unterlauf eines Baches und auf Grünflächen eines Grabens im Münsteraner Stadtteil Mecklenbeck gefunden?
Oslo ist grüne Hauptstadt Europas: Die Norweger wollen sich jetzt auf den Klimawandel vorbereiten und ihm etwas entgegensetzen. Die Initiative liege bei den Einwohnern, selbst Ideen einzubringen und diese auch umzusetzen, meldet die Neue Zürcher Zeitung. Dieser ganzheitliche Ansatz habe die EU-Kommission bei der Entscheidung überzeugt, der Stadt den Titel zu verleihen. Denn der Ansatz umfasse nicht nur Artenvielfalt und öffentlichen Nahverkehr. Es würden in ihn auch soziale Integration und Gesundheit einbezogen.
Bisher seien auf dem Weg dorthin natürliche Wasserwege wiedereröffnet und renaturiert worden. Bis zum Jahr 2050 wolle Oslo CO2-neutral sein. Davor will man den Ausstoß schon gewaltig verringern. Ein Jahr lang trägt Oslo fortan den Titel der grünen Hauptstadt Europas. Davor übernahmen schon Kopenhagen und Stockholm als skandinavische Hauptstädte diese Auszeichnung. Sicher ist auch schon der berühmte Vigeland-Park mit seinen Bäumen und Sträuchern in die Berechnung der Kohlendioxid-Verringerung einbezogen. In ihm stehen gewaltige Skulpturen, die Durchstreifen & Erleben sich natürlich auch schon angeschaut hat.
Angesichts des kühlen Wetters eine Anregung zum Aufwärmen: Mountainbiken im Ahrgebirge. Die Höhen des Ahrgebirges in der Nähe von Mayschoss sind sehr reizvoll zum Radfahren. Es handelt sich um Wanderwege. Wie auf den Fotos gut zu erkennen ist, sind die Wege überwiegend geschottert. Und sie sind auch zum größten Teil serpentinenartig angelegt. Nur hier und da fällt der Anstieg steiler aus, ist aber nicht unüberwindbar. Es ist auch erlaubt, auf ihnen zu radeln.
Der Reisende fuhr dort am Wochenende mit einem Freund, der um die 100 Kilo wiegt. Trotz Übergewichts ist er noch gut belastbar, da er lange Zeit sportlich sehr aktiv war — vor allem Basketball spielte. Die Ausdauer ist nach wie vor vorhanden. Dies trifft auch auf den sportlichen Ehrgeiz zu. Hoch oben in einem Mittelgebirge oberhalb von Dörfern wie Dernau und Mayschoss zu fahren, Forst zu passieren, Weinreben berühren zu können, all dies motiviert natürlich auch. Sicher erfreute ihn auch der Kommentar eines Jugendlichen, der beeindruckt sagte, er würde es nicht schaffen, diese Steigungen herauszufahren. Er selbst ging mit seiner Familie spazieren.
Reger Verkehr im Tal statt Weinreben vorm Maul
Es ist auch deutlich angenehmer, hier zu fahren als auf den Radwegen unten im Tal. Auf der Landstraße stört der rege Verkehr der Ausflügler. Diese gehen dort erst ein wenig spazieren und genießen anschließend den guten Wein in den Gaststuben. Manche Kölner scheinen es zu lieben, ihre Sportwagen dort auszureizen und die Strecke als Rennbahn zu nutzen. Warum versuchen sie dies nicht am Nürburgring, der nun wirklich nicht weit entfernt ist? Die Fahrt im Tal stellt, sportlich gesehen, keine Herausforderung dar. Meistens zuckelt man hinter den gemütlich tuckernden Massen her. Zudem sind dort E‑Bike-Fahrer unterwegs, die ihr Fahrzeug nicht wirklich beherrschen. Neulich sah der Reisende noch jemanden mit unglaublicher Geschwindigkeit, eine Böschung herausrasen und wieder herunter. Es war ein Wunder, dass dem Mann nichts passierte.
Die Gegend ist gut an die Bahn angeschlossen. Mehrere Züge bringen Sportbegeisterte mehrmals täglich zum Mountainbiken im Ahrgebirge. Leider ist nur Blankenheim nicht gut angeschlossen, wenn jemand dort wandern gehen will, wo der Fluss Ahr sich erst noch entwickelt. Insgesamt ist der Fluss gut 85 Kilometer lang. Der Regionalzug fährt nur bis Blankenheim (Wald). Nach Blankenheim geht e weiter mit dem Bus.