Nyhavn hat Konkurrenz bekommen: Auch mal ganz interessant — Kopenhagen aus französischer Perspektive. Die für “Le Monde” schreibende Autorin Anne-Françoise Hivert hat das Stadtviertel Refshaleøn besucht. Dieses beherbergte einst ein Industriegebiet , wurde aber jüngst umgeformt.
Den Reisenden erinnert die Geschichte an das Stadtviertel Aarhus Ø auf Jütland. Dieses ebenfalls auf einer Halbinsel liegende Gebiet war einst ebenfalls Hafen und Industriestandort. Nun zieht es als Viertel zum Wohnen, Arbeiten, Studieren und Freizeit verbringen Einwohner und Touristen an.
Dänisches Brooklyn vermeiden
In Kopenhagen hat Hivert Relikte der Vergangenheit entdeckt. Diese stammten noch aus der Zeit, in der vor allem die große Werft Burmeister & Wain dort aktiv gewese ist. Doch heute sei es stark verändert: “C’était compter sans les artistes, architectes, restaurateurs et créatifs de la ville qui, attirés par les 500 000 mètres carrés disponibles et le prix modique des loyers, sont en train d’en faire le quartier le plus bouillonnant de Copenhague.”
Übernommen hat die Autorin auch irgendwoher das Bild des dänischen Brooklyn. Dieses kennen die Dänen natürlich. In Aarhus wollen sie allerdings die Entwicklung dahin vermeiden. Denn die anfänglich in Brooklyn vorhandene Szene der jungen Kreativen sei durch durch einen rasanten Anstieg der Mieten verdrängt worden. So sagte es dem Reisenden der Stadtarchitekt Stephen D. Willacy in einem Interview über die Weiterentwicklung von Aarhus. Die Autorin empfiehlt zum Schluss einige aus ihrer Sicht interessante Ziele für einen Trip, um Hygge — das Lebensgefühl der dänischen Gemütlichkeit — zu erfahren. Nyhavn hat Konkurrenz bekommen. Bleibt dies dauerhaft, damit sich ein Wochenende in Kopenhagen noch mehr lohnt?
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