Reparieren auf dem Caminho Português

Repa­rie­ren auf dem Camin­ho Por­tu­guês: Sei­ne ers­ten klei­nen Repa­ra­tu­ren hat der Rei­sen­de am Rad schon hin­ter sich. Dabei ist er erst seit fünf Tagen in Por­tu­gal. Zuerst ver­bog das Schalt­werk leicht auf dem Flug von Köln-Bonn nach Por­to. Dabei ist das Moun­tain­bike an sich gut geschützt. Denn es fin­det in einem Evoc-Rad­kof­fer sei­nen Platz. Die Tasche ähnelt vom Mate­ri­al her einer gro­ßen Sport­ta­sche und wird seit­lich durch Roh­re ver­steift. Die Lauf­rä­der kom­men in zwei Sei­ten­fä­cher inner­halb der Tasche. 

Ein Rad­kof­fer hat auch den Vor­teil, dass sich in ihm Werk­zeug und Bücher ver­stau­en las­sen. Der an vie­len Fahr­rad­ta­schen so emp­find­li­che Reiß­ver­schluss hat bis­her alle Stra­pa­zen über­stan­den. Unter dem Kof­fer befin­den sich auch zwei Rol­len, damit sich das schwe­re Stück gut zie­hen lässt. Anstren­gend ist es trotz­dem. Nie­mand kann dadurch erwar­ten, unbe­schwert auf die Rei­se nach Nord­por­tu­gal zu gehen.

Im Sperrgepäck zusätzliche Kilos unterbringen

Denn da als Sperr­ge­päck am Flug­ha­fen ein­ge­stuft, kann man in ihr alles ver­stau­en, was über die Gren­ze von 20 oder 23 Kilo im gro­ßen Ruck­sack geht. Am Schal­ter lässt sich der Über­schuss gut bei der Abfer­ti­gung ver­tei­len. Vie­le Hotels sind so freund­lich, den Kof­fer bis zur Rück­kehr auf­zu­be­wah­ren. Noch nie kam etwas in Nor­we­gen, Schwe­den, Spa­ni­en oder Por­tu­gal weg. Der Rei­sen­de konn­te das Schalt­werk im Hotel mit der Hand wie­der rich­ten. Mit dem Schrau­ben­dre­her stell­te er es auch neu ein. 

Offen­bar gelang es so gut, dass der freund­li­che Inha­ber von Onda Bike in Vila Nova de Gaia es für in Ord­nung befand. Zur Sicher­heit kauf­te der Rei­sen­de ihm aber ein Schalt­werk ab. Die­ses befin­det sich seit­dem stets als Ersatz­teil im Gepäck. Es kos­tet und wiegt nicht so viel, gemes­sen an der Sicher­heit. Bei einem Sturz kann das mon­tier­te im schlech­tes­ten Fall sogar abbrechen.

Wichtigstes Werkzeug und Kleinteile nicht vergessen

Die ers­ten Etap­pen auf dem Camin­ho Por­tu­guês sind über­wie­gend flach und asphal­tiert. Hin und wie­der kom­men aber auch stei­ni­ge und stei­le Stü­cke. Ab Gali­ci­en wird das noch mehr. Der gali­cische Jakobs­weg ist oft hüge­lig bis ber­gig. Dicke Stei­ne kön­nen das Fort­kom­men erschwe­ren. Ohne Schie­ben ver­geht dort kaum ein Tag. Aber es sind oft nur wenig mehr als hun­dert Meter. Daher ist es erträglich.

Heu­te war es dann so weit. Da der Wan­der­pfad holp­rig war, ver­lor der Rad­ler eine Schrau­be am Gepäck­trä­ger. Vor ihm war­te­te ein Chauf­feur mit einem Klein­bus auf Wan­de­rer. Nach eini­gen Minu­ten regis­trier­te er den Rad­ler auf dem Boden, bot sei­ne Hil­fe an. Lei­der konn­te er ihm nicht hel­fen, da er kei­ne Ersatz­tei­le mit sich führ­te. Auch eine sei­ner vie­len Was­ser­fla­schen opfer­te er nicht auf, obwohl es sehr warm war.

Grober Umgang mit Gepäck am Flughafen

Zum Glück konn­te der Rei­sen­de sie durch eine vom Fla­schen­hal­ter opfern. Das meis­te Was­ser bewahrt der Rei­sen­de ohne­hin in einer Trink­bla­se auf dem Rücken auf. Denn so kann er wäh­rend der Fahrt trin­ken und die Hän­de am Len­ker behal­ten. Und er bleibt im Rhyth­mus. Die übrig geblie­be­ne Schrau­be langt auch noch, um die Fla­sche zu hal­ten. Am Ran­de von Pon­te de Lima gab es zum Glück einen Bau­markt. Dort ver­sorg­te sich der Rei­sen­de mit zehn Schrau­ben für alle emp­find­li­chen Stel­len. Ein freund­li­cher Mit­ar­bei­ter half ihm, pas­sen­de zu fin­den. Sie befin­den sich von nun an in Film­dös­chen an Bord, wo sie nicht viel Platz wegnehmen.

Denkt also bit­te immer dar­an, pas­sen­de Schrau­ben mit­zu­neh­men. Die Ket­te wird seit zwei Jah­ren nur noch mit Bio-Ket­ten­öl geschmiert, was gut funk­tio­niert. Und der Umwelt hilft es. Es kommt immer mal wie­der ein Test her­aus, an dem man sich ori­en­tie­ren kann, wel­ches Öl für gut befun­den wur­de. So wie die­ser hier.

Reparieren auf dem Caminho Português

Gali­cier fah­ren mit Milch in den Schläu­chen, berich­te­te ein Mecha­ni­ker in einem Rad-Geschäft bei Lalín. Das hat zwar den Vor­teil, dass Plat­ten ver­mie­den wer­den. Gera­de bei den zahl­reich vor­han­de­nen dor­ni­gen Stre­cken auf der Ibe­ri­schen Halb­in­sel ist das cool. Aber mit der Zeit trock­net die Flüs­sig­keit. Als der Rei­sen­de in Bonn zurück, wei­ter damit fuhr, war die Luft nach eini­gen Wochen ent­wi­chen. Grund: Noch immer saßen Dor­nen im Man­tel und im Schlauch. Auf einen Reser­ve­schlauch soll­te trotz­dem nie­mand ver­zich­ten. Wer sei­ne Muckis nach dem Besuch im Fit­ness-Stu­dio mit Pfer­de-Bal­sam ein­reibt, kann die Dose für die Auf­be­wah­rung des Schlau­ches wei­ter­ver­wen­den. Ein Moun­tain­bike-Schlauch passt genau hin­ein. Dies schont nicht nur den Schlauch und spart Platz im Gepäck, son­dern es schont auch noch die Umwelt. Denn die Dose lan­det für die nächs­ten Jah­re erst­mal nicht im Gel­ben Sack, son­dern im Reisegepäck.

Schaltung vor dem Flug demontieren

Und zu emp­feh­len ist auch, die emp­find­li­che Schal­tung vor dem Flug zu demon­tie­ren. Auf dem Düs­sel­dor­fer Flug­ha­fen hat der Rei­sen­de schon beob­ach­tet, wie grob einer der Män­ner mit dem Rad­kof­fer umging. Er flog gera­de­zu in den Gepäck­raum. Als er den Mit­ar­bei­ter zur Rede stell­te, guck­te die­ser nur doof. Dabei steht sogar die Bit­te außen auf der Tasche, mit dem “dre­am­bike” sorg­fäl­tig umzu­ge­hen. Sonst bleibt es nicht nur beim unauf­wen­di­ge­ren Repa­rie­ren auf dem Camin­ho Por­tu­guês. Aber ab jetzt geht es auf jeden Fall auf­re­gend wei­ter.

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