Skandinavische Küche in New York: Gutes Essen ist deutschen Reisenden wichtig, vor allem einheimische Küche. Kötbullar, Preißelbeeren, Rentierwurst, Elchsteak, gebratener Dorsch, Rote Grütze mit Sahne. Doch wenn der Reisende neue Texte für seine Reiseführer vorbereitet, findet er oft nur mühsam in Dänemark, Schweden oder Norwegen Restaurants mit einheimischer Küche. Bis auf wenige Ausnahmen sind es dann doch internationale Rezepte aus Frankreich oder Italien. Das ist sehr schade. Versöhnt wird er dann mit Einladungen in Privathaushalte, wo es Ren, Elch oder Dorsch gibt.
Im Ausland gibt es hingegen öfter ausgewanderte Skandinavier. Liza Weisstuch, Autorin der Washington Post, fand in New York gute Adressen wie unter anderem zwei dänische. An einer Ecke des mittlerweile 105 Jahre alten Grand Central Terminals entdeckte sie das Restaurant “Great Northern Food Hall”. In dem von Dänen Claus Meyer seit 2016 betriebenen Hause beobachtet sie ein mit Tattoos verziertes Paar. An einem Holztisch der mit glänzenden Fliesen und warm wirkendem Holz ausgestatteten Pavillons tut sich das Paar an Smørrebrød gütlich; das “Butterbrot” ist belegt mit Knollensellerie, Apfel, Zitrone, Rettich und Kräutern. An einem anderem Tisch rollt eine Mutter eine Zimtschnecke auseinander und teilt sie für ihr Kind in kleine Stücke. Und zwei Herren in Anzügen essen Haferbrei. Im Haus rieche es nach frisch aus einem Ofen kommenden Brot. Verkehrslärm sei nicht zu hören. Dies sei völlig untypisch für sie als New Yorkerin, findet Liza Weisstuch.
Butterbrot und Bier heißt skandinavische Küche in New York
Dänisches Bier gibt es im “Citi Field” innerhalb eines Stadions, in dem die New York Mets beheimatet seien, ein Baseballclub. Dies biete die ursprünglich aus Kopenhagen stammende Brauerei Mikkeller an. Weltweit verteilt gebe es 42 Bars. Scharf ist die Autorin aufs “Sizzle Sesh”. Dieses Bier wird mit Pfeffer aus Szechuan gebraut. Das “Citi Field” sei skandinavisch eingerichtet: helle Holztische mit makellosen Kanten, Farbknaller gegen monochrome Hintergründe, flotte Logos. Die Brauerei-Ausstattung befinde sich hinter einer Halbwand an der Seite des Raumes. Viele Bier würden vor Ort und in San Diego gebraut, stamme zudem aus kooperierenden Brauereien; aber auch aus Dänemark werde welches importiert.
Wenn Du demnächst also in den USA unterwegs bist, darfst Du Dich wenigstens mal für ein bis zwei Stunden wie im hohen Norden Europas fühlen. Und ob das, was wir so täglich in uns hereinstopfen, wirklich gut ist, haben Forscher jetzt untersucht.
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