Ein Tag Rennfahrer auf Eis: Wer sich im Urlaub für Rallys auf Schwedens eisigen Seen in der Nähe von Jokkmokk interessiert, sollte sich diesen interessanten Bericht durchlesen. Reisejournalist Gavin Haines von “The Telegraph” übte mit Rennfahrer Per-Erik Niemi, Rally auf einem zugefrorenen See in Nordschweden zu fahren. Dabei ereignete sich natürlich ein Unfall. Haines beschreibt schon zu Beginn seines Artikels, wie er zuvor fast mit 120 Stundenkilometern über den See gerast sei. Dabei habe er die Kontrolle über das Fahrzeug, einen britischen Subaru Imprezas, verloren. Dieser saß dann so fest im Schnee, dass er und Niemi ihn nur durchs Dach verlassen konnten. Denn die Türen hätten sich nicht mehr öffnen lassen.
Niemi stichelt: Er habe darauf schon förmlich auf den Unfall gewartet. Bereits zuvor hätte der ehemalige Rennfahrer ihn mehrfach gewarnt, doch langsamer zu fahren, gibt Haines zu. Zum Glück habe er aber nicht mehr als die Stoßstange und ein Nebellicht beschädigt. Dies ließ sich bei Wagen-Check nach dem Aussteigen schnell feststellen. Einen allzu großen Schaden fügte er demnach dem schwedischen Unternehmen “Drivers Paradise” aus Jokkmokk nicht zu. Aber Niclas Hellqvist, der das Rally-Unternehmen gemeinsam mit Joachim Fallgren betreibt, musste schon persönlich erscheinen, um das Fahrzeug aus dem Schnee zu befreien. “Drivers Paradise” steht allen offen, die ihre Fahrkünste auf einem eisigen See in Schweden ausprobieren wollen.
Nach der Begutachtung des Unfalls habe ihn Hellqvist direkt zum Essen geschickt. Dies geschah wohl in der Absicht, ihn vom Fahrzeug zu entfernen, mutmaßt Haines. Es ereigneten sich wohl Unfälle, habe ihm Hellqvist erklärt. Aber bisher sei noch keiner seiner Fahrschüler so schnell unterwegs gewesen. Sein Lehrer Per-Erik habe den Wagen wegfahren müssen. Auf die Mahnung, dass es beim Rally-Fahren nicht bloß auf Geschwindigkeit, sondern auch auf Selbstkontrolle und Technik ankomme, habe dieser nicht verzichtet. Ein Fahrzeug wie der Subaru verhalte sich freundlich, wenn man es nicht zerstören wolle. Noch eine Spitze. Ein weiterer anwesender Ex-Rennfahrer ergänzt, Haines sei nicht geduldig genug. Bevor er beschleunige, solle er das Fahrzeug erst um die Ecke gehen lassen. Und er solle auch das Bremsen nicht vergessen.
“Powerslide”, hartes Bremsen in Kurven, wurde nach dem Essen geübt. Nach ersten erfolgreichen Runden sei er schnell ins Schwitzen gekommen, sagt Haines. Er habe sich nicht mehr richtig konzentrieren können, sich also wichtige Punkte zum Bremsen entlang der Strecke nicht gemerkt, das Bremsen schlicht vergessen. Zum Rennfahrer auf Eis wird eben nicht jeder geboren.
Wer statt rumzurasen, lieber in Ruhe skandinavische Gerichte kostet, findet selbst in New York gute Restaurants. Die “Washington Post” hat einige getestet.
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