Jagd in Dalarna erleben: Gerade hat der Reisende beim Lesen der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) etwas Neues gelernt. Denn er war noch nie im Frühjahr in Schweden. Bisher hat er Schweden stets im Sommer und im Herbst besucht.
Ein Höhepunkt war die Teilnahme an der Elchjagd im Dorf Nusnäs am Siljansee. Der Reisende begnügt sich allerdings stets mit seiner Kameraausrüstung, um etwas zu schießen, obwohl er als Angler natürlich immer einen Jagdtrieb in sich verspürt. Überschreitet er wandernd oder radelnd einen Fluss, schaut er bei klarem Wasser oft von der Brücke in die Tiefe, ob er eine Forelle oder einen Wels entdeckt.
In Dalarna traf er sich im Herbst einige Tage lang mit einer Jagdgruppe in der Frühe auf einem Parkplatz. Dort loste Jagdleiter Lennart die Plätze aus, von denen aus die Jäger Ausschau nach Elchen hielten. Dies ist im Vergleich zu einer Treibjagd ein relativ sicheres Verfahren, damit niemand aufeinander schießt. Er war ziemlich erleichtert, dies zu erfahren. Denn sein Vater, der früher selbst auf Jagd ging, hatte ihn vor den Gefahren einer Kugel gewarnt. Diese kann sehr weit fliegen.
Grillen auf der Jagd in Dalarna erleben
Einzige Treiber waren mit gelben Mützen versehene Hundeführer, die Tiere aufstöbern sollten. Und sie informierten auch die Jäger an ihren Plätzen per Funk, wo sie sich gerade befanden. So wussten jeder, dass in den nächsten Minuten jemand am Waldrand erscheinen konnte. Und es war ihm auch lieber, Elche zu jagen als Bären, was ziemlich gefährlich ist. Denn ein verletzter Bär verteidigt sich bis zum letzten Blutstropfen. Auf Bäume zu klettern, nützt nichts. Er kann es besser.
Selbst im Regen ein Feuer
Der Reisende hatte das Glück, mit Jagdleiter Lennart losziehen zu können. Er kannte alle Wege im Wald und bewegte sich trotz seines fortgeschrittenen Alters ungemein behende durchs Gestrüpp am Boden fort. So hatte er zeitweilig Mühe, mitzuhalten. An unseren Plätzen im Wald zündete er immer ein schönes Feuer an, an dem die Partner mitgebrachtes Fleisch rösteten und es sich gut gingen ließen. So konnte der Schwedenfreund auch sehen, wie es Lennart selbst im Regen gelang, Feuer anzuzünden. Zur Jagd sei es sogar gut, ein Feuer zu haben, meinte er. Denn dann könnten Elche Menschen des Rauches wegen nicht gut riechen.
Der Reisende trug einen Tarnanzug, den ihm Nils geliehen hatte. Nils arbeitete für eine Tischlerei, in der die berühmten Dalapferdchen geschnitzt werden. In diesem Jahr nahm er nicht an der Jagd teil. Daher war der Reisende während der Stunden im kalten Wald gut geschützt. Denn nachts fror es schon im Oktober. Er sah Blätter von Birken langsam zu Boden fallen, beobachtete kleine Vögel, sah aber keinen Wolf oder Bären in der Zeit. Das hatte er natürlich erwartet. Ein anderer Jäger sah aber einen Wolf in der Zeit, was sehr schwierig ist. Denn sie sind sehr scheu.
Elche am letzten Tag
Beinahe gab er die Hoffnung schon auf. Aber am letzten Tag tauchte dann doch eine Elchkuh mit einem Kalb auf. Aber Lennart sah sie nicht, obwohl sein Partner ihm Zeichen machte. Sie verschwand im Wald. Den Reisenden freute es insgeheim für Mutter und Kind.
Sollte er aber mal im Frühjahr nach Schweden kommen, wird er sich auf jeden Fall auch den ersten Auftritt der Kühe auf der Weide anschauen. Dies soll ein besonderes Erlebnis sein. Allerdings gibt es auch Proteste dagegen. Wer mehr darüber wissen will, sollte jetzt den Artikel in der NZZ lesen.
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