Ausgezeichnet: Reisebuch für Kinder. Dies gibt es jetzt. Denn Reisen geht nicht nur Erwachsene an, sondern auch Kinder. Schließlich sollte der eigene Nachwuchs in der schönsten Zeit des Jahres nicht weggeschickt werden. Hoffentlich kommt er mit auf die Familienreise, wenn es in den großen Ferien nach Dänemark, Portugal oder Schweden oder Spanien geht.
Solche Gedanken schossen der Buchautorin Isabel Minhós Martins und ihrem Illustrator Bernardo P. Carvalho sicher auch durch den Kopf, als sie überlegten, den “Atlas das viagens e dos exploradores” zu verfassen. Übersetzt: Atlas der Reisen und Entdeckungen. Dieser gewann jetzt den ersten Preis auf der Kinder- und Jugendbuchmesse in Bologna. Es wird demnächst sicher auch auf Deutsch erscheinen. Denn erste Übersetzungen in andere Sprachen laufen bereits.
Es ist nicht nur ein Buch über große Männer, sondern widmet sich auch Frauen, die in die Geschichte eingegangen sind. Dies schreibt jetzt die portugiesische Zeitung “Diário de Noticias”. Das Buch beginnt 350 Jahre vor der Geburt Jesu und endet im 19. Jahrhundert. Die Aufmerksamkeit der jungen Leserinnen und Leser wird zunächst durch die Reise des Pytheas gefesselt, ein Geograf und Mathematiker. Dieser verließ sein Heimatland, um nach Nordeuropa zu reisen.
Ebenfalls nachgezeichnet werden die Erfahrungen, die der portugiesische Seefahrer Bartolomeu Dias auf Reisen machte. Er ist mit Pedro Álvares Cabral und Vasco da Gama einer der berühmtesten Seemänner Portugals. Darüber hinaus fand Charles Darwin, Marco Polo, Alexander von Humboldt Aufnahme und auch Ibn Battuta. Battuta befand sich fast 30 Jahre auf Reisen. Berücksichtigt wurde auch Jeanne Baret, eine Französin, die sich als Mann verkleiden musste, um auf große Seefahrt rund um die Erde gehen zu können. Den Schluss im Reisebuch bestreitet Mary Henrietta Kingsley. Sie ist eine der wenigen weiblichen Entdeckerinnen, die im 19. Jahrhundert eine Expedition nach Westafrika unternahm. Sie prägte darüber lange das Bild der Engländer von Westafrika.