Noch nie hat der Reisende auf seiner gesamten Reise Wein und Oliven in solchem Ausmaß gesehen. Wahnsinn! Hinter ihm liegen immerhin schon gut 3000 Kilometer Radreise durch Nordportugal und Galizien. Es ist auch angesichts der Höhe überwältigend, am Rio Douro zwischen Salto de Saucelle und Porto zu radeln. Es gibt Wein und Oliven, so weit das Auge reicht
Informationen über Anbaumethoden lieferte dem Reisenden gestern ein schickes Weinmuseum in São João da Pesqueira im Distrikt Viseu. Es lohnt sich nicht nur ein Besuch, weil es nach dem Rundgang über drei Etagen ein fabelhaften Rotwein zur Abrundung gibt. Es gibt viel und gutes Material, warum sich die “vinhas” hier gut für den Anbau der Reben eignen.
Mildes Klima im Douro-Tal
Dafür gibt am Fluss entlang mehr als genug Weingüter für die eine oder andere Kostprobe. Schließlich kommt der meiste portugiesische Rotwein vom Douro. Das meiste geht in den Export nach Übersee und England. Der schwere Portwein ist besonders beliebt. Warum sich die Gegend dafür besonders eignet, ist gleich beim Übergang von Spanien nach Portugal zu bemerken. Wer von Saucelle kommend im November die Grenze überschreitet, spürt deutlich die höhere Temperatur. Der Wind lässt nach. Amphibien und Reptilien scheint das Klima auch zu liegen. Es gibt hier offenbar viele Schlangen, die aber leider Autofahrer totfahren. Von Salto de Saucelle ergibt sich übrigens ein toller Blick über ein großes Stauwerk und ins Tal.
Auch zum Paddeln geeignet
Vor anderthalb Jahren war der Reisende schon einmal hier. Er genoss eine grandiose Fahrt von Castelo Rodrigo nach Barca d’Alva, weil es über viele Kilometer nur bergab ging. In Barca d’Alva, ein Hafen für Kreuzfahrtschiffe, bestieg er ein Kajak. Er paddelte mit einem Einheimischen, der hier als Lehrer arbeitet, auf dem großen Fluss. Über ihm kreisten Greifvögel wie der Rote Milan. Einziger Kontakt am Fluss war die besorgte Anfrage eines Campers aus den Niederlanden. Dieser hielt neben ihm und fragte, ob der Reisende genug zu essen und zu trinken dabei hätte. So wenig Verkehr befindet sich auf der Strecke. Der nächste Kontakt wird wohl erst mit Ana und António in der Edel-Pension Casa da Cisterna in Castelo Rodrigo sein. Ana und ihre Köchin kochen hervorragend. Das wohl beste Essen Portugals gibt es dort.
Gut zu befahrende Nationalstraße
Viele besuchen die Gegend nur mit der Bahn von Porto aus. Sie schaffen es gerade einmal, in der Kleinstadt Pinhão ein Weingut zu besuchen und zu speisen. Den Ort kann man sich sparen. Doch hier auf Radwanderung zu gehen, lohnt sich, weil die Strecke ab Zamora gut über die Nationalstraßen zu bewältigen ist. Es gibt nie eine wirklich steile Strecke. Es sei denn, man fährt an manchen Punkten direkt in ein kleines Dorf am Fluss herab. Aber die meisten Dörfer liegen recht angenehm am Fluss. So lohnt es sich kaum, wegen fünf schwierig erreichbarer Orte einen beschwerlichen Weg auf sich zu nehmen. So sehr unterscheiden sie sich am Ende auch wieder nicht. Es gibt zwar keinen offiziellen Douro-Radweg. Aber der Verkehr ist auch nur mäßig. Statt vieler Autos gibt es Wein und Oliven so weit das Auge reicht.
Pingback: Tap-tap-tap - Sound der Jakobspilger? - Durchstreifen & Erleben