
Größter Trüffelproduzent der Welt: Die meisten Pilzsammler laufen im Herbst durch Wälder, um oberirdische schirmchenförmige so genannte Pilze zu suchen. Biologisch handelt es sich aber nur um die schirmförmigen Teile der Pilze. Diese wachsen oberirdisch und bilden Sporen. Sie sind die Sporenträger. Von diesen gehen neue feinste Pilzschläuche aus, aus denen das Myzel gebildet wird. Im Gegensatz zu diesen „normalen“ Pilzen haben die Trüffeln keine oberirdischen Vermehrungsorgane. Die knollenförmigen Gebilde, die man als Trüffeln isst, entsprechen biologisch Pilzschirmen. Pilzzüchter entnehmen ihnen Sporen. Damit impfen sie Baumwurzeln, um eine Trüffelzucht anzulegen.
Der größte Trüffelproduzent der Welt macht dies bereits in großem Umfang. Catesa Arotz gehört dem spanischen Nahrungsmittelkonzern Ebro, Puleva. Der deutsche Nudelhersteller Birkel zählt auch dazu. 600 Hektar umfasst sein mit über 150.000 Bäumen bepflanztes Gelände nahe Navaleno.
Zum Vergleich: In der Provinz von Soria gibt es ungefähr 1.500 Hektar Land, auf denen Menschen Trüffeln kultivieren. „400 Menschen sind in der Branche in Spanien beschäftigt“, sagt Carlos Fresneda, Präsident der Asociación Provincial de Truficultores. In der Provinz von Soria seien es 40.
Die meisten Betriebe sind Einmann-Unternehmen
Die meisten Betriebe sind jedoch kleine Einmann-Unternehmen mit einer Größe von vier Hektar. In großen mit zehn bis zwanzig Hektar beschäftigt der Unternehmer drei bis fünf Arbeiter. Die Zahl der Arbeitskräfte variiert, je nachdem, ob man erntet oder auch noch zusätzliche Bäume pflanzt. Auf der Arotz-Finca arbeiten dagegen zehn, also die doppelte bis dreifache Anzahl. In der Pflanzzeit sind es sogar bis zu dreißig Arbeitskräfte.
Es verwundert, dass ein “größter Trüffelproduzent der Welt” solche eine Farm Besuchern zeigt. Denn sonst propagiert man Trüffelanbau nicht sehr stark. Viele ältere Trüffelbauern befürchten, dass Image ihres Berufes könne darunter leiden. Und so könnten mittelfristig die Preise verdorben werden. Sie meinen, die heutige Möglichkeit der Zucht solle man besser geheim halten. Doch das ist gar nicht nötig: Die Nachfrage nach schwarzen Trüffeln oder weißen Trüffeln übersteigt das Angebot. Und die Palette der aus ihnen entstehenden Produkte enorm wie Trüffelöl, Trüffelschokolade, Trüffelpastete, Trüffelpralinen und Trüffelchips.
Doch dann läuft das Tier der Finca Arotz zum Herrchen zurück und…