Blühstreifen für Insekten

Gera­de ent­deckt: Blüh­strei­fen für Insek­ten. Die Nach­rich­ten über das Insek­ten­ster­ben erschre­cken immer wie­der. Und das Müns­ter­land zu durch­strei­fen und zu erle­ben ist in man­chen Gegen­den doch ziem­lich mono­ton ange­sichts rie­si­ger Mais­fel­der und feh­len­der Streu­obst­wie­sen. Rad­wan­de­rer, die sich bei­spiels­wei­se auf den Spu­ren der Dich­te­rin Annet­te von Dros­te-Hüls­hoff befin­den, ver­mis­sen oft leben­di­ge Natur.

Aber am Horst­ma­rer Land­weg bei Müns­ter tut sich jetzt etwas: Bau­er Jochen Werns­mann hat sei­nen Acker ver­än­dert. Er hat einen 300 Meter lan­gen und sechs Meter brei­ten Rand­strei­fen sei­nes Ackers für Buch­wei­zen, Kori­an­der und Mal­ven frei­ge­ge­ben. Er will dafür sor­gen, dass zum Bei­spiel Schmet­ter­lin­ge und Bie­nen sich dort ernäh­ren kön­nen. Auch Pfäh­le mit klei­nen Löchern ließ er in den Boden ram­men. Dar­in kön­nen fort­an Insek­ten unter­schlüp­fen. So ist die Basis dafür gelegt, dass weni­ger Insek­ten ster­ben müs­sen. Da dort vie­le Stu­den­ten jog­gen, wer­den sie ihre Freu­de am Anblick haben. 

Woanders schwinden dafür wertvolle Flächen

Scha­de nur, dass sich seit Febru­ar 2021 gegen­über davon ein rie­si­ger Park­platz befin­det. Die Bun­des­fi­nanz­ver­wal­tung (BWZ) ließ ihn errich­ten. Damit ist eine wert­vol­le Grün­flä­che ver­schwun­den, Boden ver­sie­gelt. Dar­aus Acker­land für die Ernäh­rung der Bevöl­ke­rung wie­der­zu­ge­win­nen, gilt als äußerst schwie­rig. Das trifft auch auf land­wirt­schaft­li­che Flä­chen am nahen Was­ser­weg zu. Auf denen ste­hen dem­nächst Wohn­ge­bäu­de. Es gibt ohne­hin erschre­ckend wenig Acker­land auf dem Planeten.

Was brin­gen Insek­ten­strei­fen, wenn zeit­gleich Land­wirt Wischer­ath auf dem Hüh­ner­berg in Quir­ren­bach sei­nen Hof ver­kau­fen will und dafür sei­ne gesam­te Streu­obst­wie­se fäl­len muss? Ist es noch zu glau­ben, dass die Stadt Königs­win­ter ihn zu solch einer Akti­on zwingt, damit der Besitz “besen­rein” über­ge­ben wer­den kann? In einer Zeit, in der der Pla­net ver­durs­tet? In der Streu­obst­wie­sen streng geschützt wer­den müss­ten? Dies geschieht gera­de im Juni 2023. War­um über­nimmt der NABU nicht die­se Flä­che? Eine Freun­din und Nach­ba­rin des Bau­ern berich­te­te dem Rei­sen­den Ende Juni 2023 davon. Und der Blüh­strei­fen am Horst­ma­rer Land­weg exis­tiert seit zwei Jah­ren auch nicht mehr.

Blühstreifen für Insekten auch an anderen Orten zu finden

Jedoch sind Blüh­strei­fen nicht nur am Horst­ma­rer Land­weg, son­dern auch an ande­ren Stel­len in Müns­ter, im Müns­ter­land und Reck­ling­hau­sen zu sehen. So gibt es im Som­mer auch an der Feld­stie­ge bei Müns­ter-Nien­ber­ge mitt­ler­wei­le einen Strei­fen mit Son­nen­blu­men. Er steht am his­to­ri­schen Hof Lei­sing, der urkund­lich schon zwi­schen 1042 und 1063 erwähnt wurde. 

Feder­füh­rend für das Pro­jekt am Horst­ma­rer Land­weg sind die Stif­tung West­fä­li­sche Kul­tur­land­schaft und der West­fä­lisch-Lip­pi­sche Land­wirt­schafts­ver­band. Auch der NABU Deutsch­land setzt sich dafür ein. Sie alle sor­gen gemein­sam dafür, dass die Fel­der im Müns­ter­land nicht mehr so mono­ton wir­ken. Rad­wan­de­rern und Wan­de­rern berei­ten Farb­tup­fer und Gesum­me der Tie­re auf ihren Pätt­kes­tou­ren Freu­de. Her mit mehr Blüh­strei­fen für Insek­ten! Fort mit unsin­ni­gen büro­kra­ti­schen Regelungen!

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