
Mittlerweile verfügt der Reisende über ein stattliches Portfolio an selbst publizierten Büchern und Kalendern. Ein Drittel davon machen Reiseführer quer durch Europa aus. Ein Drittel machen Übersetzungen portugiesischer Klassiker aus. Und wiederum ein Drittel Kalender von Gibraltar bis zum Nordkap. Da liegt es nahe, präsent auf der Frankfurter Buchmesse und in Leipzig zu sein.
Weckruf zum Messebesuch sendete Schwedischen Botschaft
Den Weckruf zum Messebesuch überhaupt sendete die Schwedische Botschaft aus. Der Kulturattachée gefielt das Buch “Västerbotten Land der Abenteuer” gut. So schrieb sie und bat darum, ihr den Kulturreiseführer zuzuschicken. Sie stellte es das Erstlingswerk des Reisenden auf dem Nordischen Stand der Leipziger Buchmesse aus.
Leipzig gefällt dem Reisenden, von weiten Anreise und hohen Übernachtungspreisen abgesehen, gut. Speziell am Nordischen Stand lernt er Angehörige der jeweiligen Botschaften auf einfache Weise kennen, ohne mit ihnen zuvor Termine ausgemacht zu haben. Auch Erfolgsautoren aus den nordischen Ländern treffen dort ein, um aus ihren Romanen vorzulesen und sich so bekannter zu machen.
Dieses Ansinnen hat der Reisende, wenn er Messen besucht. Im Gepäck befinden sich stets Reiseführer, ins Deutsche übersetzte Dramen Gil Vicentes, des Shakespeares Portugals, sowie eine Auswahl an in deutschen, österreichischen und schweizerischen Medien publizierten Artikeln. Nach einem guten Gespräch am jeweiligen Stand wird eine dieser “Visitenkarten” hinterlassen.
Angebote von epubli und buchreport
Außerdem ist es eine gute Gelegenheit, sich anzuschauen, wie Angebote an Autoren umgesetzt werden. Der Reisende erhielt zum Beispiel vor Beginn der Frankfurter Buchmesse das Angebot, am epubli-Stand für einen Preis von 49 Euro bis 149 Euro Bücher auszustellen und Postkarten auszulegen. Durchstreifen & Erleben ist mit allen Büchern als Selfpublisher beim Epubli-Verlag vertreten. So wie oben auf dem Foto setzt das Unternehmen das Angebot um: Links liegen Bücher, rechts Postkarten. Bei dem Preis lohnt es sich kaum, dort auszustellen, weil auch die Besucherresonanz am Stand mau ist.
Diese Bewertung gilt auch für die hohen Preise für einen Eintrag im Buchreport.newsletter. Mit 229 Euro für einige Zeilen fängt es für Starter an; mit 995 Euro hört es beim Premium-Eintrag auf. Einmal gemacht, nie wieder. Eine spürbare Resonanz ist nie eingetreten.
Eigenrecherche zu empfehlen
Gut hingegen ist Eigenrecherche für Buchmarketing der Selfpublisher. Es gibt viele Reisebuch-Verlage. Autoren können sich dort leicht informieren, wie andere Autoren in der Branche arbeiten. Ebenso können sie im Gespräch mit den jeweiligen Verlegern erfahren, welche Produkte gut laufen, wo Risiken liegen. Als einzelner Autor ist es zu teuer, Expertisen in Auftrag zu geben, um Erfolgschancen auszuloten. Das wissen selbst renommierte Verlage wie Michael Müller manchmal nicht. Es ist sowohl in Leipzig als auch Frankfurt möglich, dort mit den Fachleuten zu sprechen, ohne vorab Termine auszumachen. Weniger ist oft auch mehr. Lieber auf einige wenige Termine konzentrieren, als zu viel. Durch die vielen Hallen zu laufen, ist schon anstrengend genug. Präsent auf der Frankfurter Buchmesse zu sein, zahlt sich dann aus.