Vom lustigen Minden zum Knast

Vom lus­ti­gen Min­den zum Knast: Ulf Schulz hat sich heu­te mor­gen in Bad Oeyn­hau­sen ver­ab­schie­det. Es ist daher unge­wohnt, allei­ne wei­ter­zu­fah­ren. Die Gesell­schaft des lus­ti­gen Rhein­län­ders fehlt dem Rei­sen­den fort­an. Immer hat­te er auf der Tour eine Geschich­te zu erzäh­len. Unter ande­rem erga­ben sich inter­es­san­te Ein­bli­cke in die Welt der Che­mie, da Ulf die­ses Fach stu­diert hat. Oder es gelang ihm, wenn sich mit ande­ren Men­schen Span­nun­gen erga­ben, mit sei­nem freund­li­chen Lachen, selbst ziem­lich ver­krampf­te Leu­te auf­zu­lo­ckern. Wie zum Bei­spiel eine sich wie ein Dra­chen ver­hal­ten­de Mit­ar­bei­te­rin der Gemein­de in Ober­mars­berg. Sie woll­te dem Rei­sen­den ver­bie­ten, die Kir­che von innen zu foto­gra­fie­ren. “Eine Kir­che ist kein Muse­um”, wüte­te sie. Ulf hat­te ihr schon von außen ange­se­hen, dass sie inner­lich unzu­frie­den war. Ciao, Ulf. Gute Heimfahrt!

Frei laufende Hühner im Schnurrviertel

Fort­an muss sich der Rei­sen­de also selbst unter­hal­ten: In Min­den fällt das nicht schwer. Von der Weser in den Stadt­kern kom­mend, fal­len schö­ne Fach­werk­häu­ser auf. Natür­lich steu­ert der Rad­ler zuerst den sehens­wer­ten Dom an, ein in der Kunst­ge­schich­te ange­se­he­nes Bau­werk. Danach geht es in eine leb­haf­te Fuß­gän­ger­zo­ne zu einem Eis­ca­fé. Das Wet­ter ist warm. Dort reiht er sich in die lan­ge War­te­schlan­ge ein.

Von dort fährt der Weg des Bike­pa­ckers nach rechts in die Obe­re Alt­stadt — ins Schnurr­vier­tel. Dort steht das ver­meint­lich ältes­te Haus West­fa­lens, in dem heu­te eine Gast­stät­te unter­ge­brracht ist. Und in der Umge­bung wach­sen sogar Wein­re­ben. Der Pfar­rer der Gemein­de baut sei­nen Wein selbst an. Hof­fent­lich scoh­meckt der nicht zu sau­er. Und Hüh­ner lau­fen dort frei her­um, laut kom­man­diert sie ein Gockel. Sie flit­zen geschwind her­bei, sobald er kräht. Ein Pas­sant wit­zelt: “Hier hören die Frau­en wenigs­tens noch auf den Mann!” 

Inso­fern hat sich die Fahrt von Bad Oeyn­hau­sen nach Min­den schon gelohnt — lus­ti­ges Min­den. Auch der Ansicht der rie­si­gen Schleu­se wegen, die der Rei­sen­de auf der Rad­wan­de­rung ent­deckt. Er fährt wei­ter nach Peters­ha­gen und lan­det er vorm “Rast im Knast”. Zum Glück ist es nur eine Gast­stät­te. Von Peters­ha­gen aus las­sen sich wun­der­bar bei einer Rad­rund­tour eini­ge wie an einer Per­len­ket­te auf­ge­reih­te Schlös­ser im Sti­le der Weser­re­nais­sance besu­chen. Kuze Zeit danach fühlt sich der Rei­sen­de sogar ein wenig nach Por­tu­gal versetzt. 

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