Francisco Pizarro und Hernán Cortés — wer kennt sie nicht. Sie haben einen entscheidenden Anteil an Spaniens Entwicklung zur Großmacht. Denn beide eroberten Südamerika. Aber aus welcher Region kommen sie eigentlich? Die Extremadura ist die Heimat der beiden Eroberer, ein auch heute immer noch dünn besiedelter Landesteil. Hier leben gerade mal eine Million Menschen. In der Hauptstadt Mérida spazierte der Reisende ahnungslos ins Parlament. Dies hielt er anfänglich für ein Museum, bis sich ihm ein freundlicher Polizist in den Weg stellte. Mit dem Wächter unterhielt er sich erst einmal über das Parlament, die Schönheit der Stadt und polizeiliche Aufgaben. So bescheiden liegt das Gebäude, ein ehemaliges Hospital, mitten in der Altstadt, dass man es nicht einmal registriert. Ähnlich auch der Regierungssitz, nur wenige hundert Meter weiter. Dort wird der Eingang des ehemaligen Konvents immerhin noch mit einer Schleuse bewacht. Mérida, Cáceres und Plasencia sind richtige Städte und noch schöne dazu. Sie liegen am Jakobspilgerweg: der “Via de la Plata”.
Echte Perlen in der Heimat der Eroberer
Aber die Orte Trujillo und Medellín hingegen sind Nester, von hoch gelegenen Burgen auf Hügeln dominiert. Sie liegen auf dem flachen kargen Land. Vor 500 Jahren war es bestimmt nicht anders in der Extremadura, der Heimat der Eroberer. Im Sommer heiß, jetzt im Winter nachts richtig kalt. Als der Reisende kürzlich morgens Mérida verließ, lag Raureif auf dem Rasen. Jetzt befindet er sich noch einmal 50 Kilometer weiter in Zafra. Sevilla ist nur noch 150 entfernt. Aber es ist immer noch frisch. Heute waren es im Schatten nur zwölf Grad.
Aber auch hier in Zafra ist es wieder so hübsch wie in den Städten zuvor. Heute fand er den wohl schönsten Waschplatz der Iberischen Halbinsel und die wohl schönste Apotheke. Nach den Adelshöfen in Plasencia und Cáceres, dem antiken Theater und Mosaiken in Cáceres und Mérida, den Burgen und Stadtplätzen in Trujillo und Medellín füllt sich das Fotoalbum weiter mit dekorativen Motiven. Und weitere schöne Motive warten noch. Denn nun beginnt die Reise ab der Grenze von Andalusien zurück in goldene Zeiten.
Als ich vorhin Deinen Newsletter las, habe ich starkes Fernweh empfunden. Wenn ich nur für einen Tag tauschen könnte…