Mai-Idylle in den Baumbergen

Mai-Idyl­le in den Baum­ber­gen: ein Fach­werk­hof bei Havix­beck am Fuße der Baum­ber­ge im Müns­ter­land. Die Gers­te ist bin­nen kur­zem ziem­lich hoch­ge­schos­sen. Am Don­ners­tag war sie noch nicht so weit. Schnapp­schuss beim Moun­tain­bi­ken am Sonntagvormittag.

Hof und Feld lie­gen am Ran­de einer der Lieb­lings­tre­cken des Rei­sen­den in die Baum­ber­ge. Je nach Lau­ne, Wet­ter und Zeit fährt er ent­we­der 60 Kilo­me­ter mit dem Renn­rad oder 70 Kilo­me­ter mit dem Moun­tain­bike. Ent­we­der lockt es ihn, auf gut aus­ge­bau­ten Stre­cken schnell zu fah­ren oder aber Forst­we­ge zu bestrei­ten und dabei kur­ze anspruchs­vol­le Stei­gun­gen zu nehmen.

Von Müns­ter aus führt der Weg zunächst zum Dorf Hohen­hol­te. Kurz davor liegt eine hüb­sche Was­ser­müh­le, von denen es im Umkreis Müns­ters nicht wirk­lich vie­le gibt. Das Rad bewegt sich lei­der nicht mehr, obwohl der Bach nach star­kem Regen doch erstaun­lich viel Was­ser führt. Dabei kommt mir das Gedicht Fried­rich Schil­lers in den Sinn:

Ein Mühl­werk mit ver­borg­ner Feder
Bewegt sich ohne Ruh und Rast,
Ein ewi­ger Strom treibt sein Rad,
Sein Werk ist vom Was­ser gefasst.


Der Strom ist’s, der die Müh­le regt,
Die Müh­le, die den Strom bewegt,
So för­dern sie sich wech­sel­wei­se
In ewig wun­der­vol­lem Krei­se,
Und wie die Wel­le rat­los bran­det,
Sie stockt doch und erschöpft sich immer,
Bis sich zuletzt der Strom versandet.


Dann steht das Rad und steht auf immer.

Frei nach Fried­rich Schiller

Es folgt ein net­ter Feld­weg in einen Wald. Den ent­deck­te der Rei­sen­de erst in die­sem Jahr. Er sucht immer neue Stre­cken, damit es nicht zu mono­ton wird. Und es lie­fert ihm Inspi­ra­ti­on zum Schreiben.

Spöt­ter sin­gen ger­ne “Wenn ich könn­te, wenn ich woll­te, füh­re ich immer nach Hohen­hol­te”. Es ist klein, liegt zwar etwas ab vom Schuss. Dafür aber hat es mit der Stifts­kir­che St. Georg einen zen­tra­len Mit­tel­punkt, den schon recht alte Häu­ser ein­krei­sen. Dort gibt es einen Dorf­la­den inklu­si­ve Post­stel­le. Dis­coun­ter gibt es erst wie­der in Havix­beck. Der Ort ist mit dem Rad in gut einer Vier­tel­stun­de zu errei­chen. Bei Oeding-Erdel kön­nen Durch­rei­sen­de und Ein­hei­mi­sche Kaf­fee trin­ken. Dass Hohen­hol­te über­haupt außer eini­gen Höfen exis­tiert, ist der Grün­dung eines Augus­ti­ner­klos­ters zu ver­dan­ken, das spä­ter in ein Damen­stift (1557 — 1811) umge­wan­delt wur­de. All dies trägt zur Mai-Idyl­le in den Baum­ber­gen bei.

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