Jetzt im TV: von Gibraltar nach Bornholm

Jetzt im TV: von Gibral­tar nach Born­holm. Aktu­ell ver­sorgt Durch­strei­fen & Erle­ben Abon­nen­ten regel­mä­ßig mit den bes­ten Kul­tur- und Rei­se­fil­men im TV-Pro­gramm. Im Zen­trum ste­hen belieb­te Zie­le in Euro­pa. Dies­mal erwar­tet alle eine brei­te Aus­wahl: Deutsch­land, Däne­mark, Frank­reich, Öster­reich, Por­tu­gal und Spa­ni­en sind ab heu­te ver­tre­ten. Wie­der­ho­lun­gen sind in die­ser Über­sicht kaum vor­han­den. Vie­le von ihnen ste­hen in zuvor ver­öf­fent­lich­ten Newslettern.

Gibraltar diente der Kontrolle der Meerenge

Viel­ver­spre­chend sieht der Bei­trag über die Meer­enge von Gibral­tar zwi­schen Marok­ko und Gibral­tar aus. Dort­hin wird es den Rei­sen­den in die­sem Jahr wohl auch zie­hen, nach­dem er bereits zwei­mal dort war. Eine gro­ße Anzie­hungs­kraft übt der Fel­sen vor der anda­lu­si­schen Küs­te aus.

In ers­ter Linie ist es ein his­to­ri­scher Ort. An die­sen klam­mert sich Eng­land noch heu­te und strei­tet erbit­tert mit Spa­ni­en. Er dien­te dem Land einst als Kon­troll­punkt über die Meer­enge zwi­schen Atlan­tik und Mit­tel­meer. Des­halb ist bei einem Besuch viel über die Geschich­te zu erfah­ren, wenn man durch die alten Fes­tungs­an­la­gen wan­dert. Denn Gibral­tar muss­te gegen Spa­ni­er und Fran­zo­sen ver­tei­digt wer­den. “Gre­at Sie­ge” ist als Bezeich­nung für den ent­schei­den­den Krieg in die Geschich­te ein­ge­gan­gen. Denn damit stieg Groß­bri­tan­ni­en zur Macht im Mit­tel­meer auf.

Ein Rum heißt dort „Nelson’s blood“. Der mar­tia­li­sche Auf­druck “Nelson’s Blood” beruht dar­auf, dass See­held Lord Hora­tio Nel­son, nach­dem er an den Fol­gen eines Mus­ke­ten­tref­fers eines fran­zö­si­schen Scharf­schüt­zen bei der Schlacht von Tra­fal­gar (1805) auf der “HMS Vic­to­ry” gestor­ben war, in einem Fass Rum kon­ser­viert wur­de. Dar­in brach­te man ihn nach Eng­land. Die­ser Rum soll an Matro­sen aus­ge­schenkt wor­den sein.

Viele Religionen auf einem Felsen vereint

Der Rei­sen­de nahm an einer Del­fin­sa­fa­ri teil. Auf die­ser wuss­te der Kapi­tän span­nen­de Geschich­ten aus der Neu­zeit zu erzäh­len. Er hat­te ein Buch über die Rol­le Gibral­tars im Zwei­ten Welt­krieg gele­sen und dabei erfah­ren, dass sich Spio­ne an der Bucht von Alge­ci­ras gegen­sei­tig belau­er­ten. An Bord befan­den sich auch eini­ge Vete­ra­nen aus dem Zwei­ten Welt­krieg. Mit einem von ihnen, der als Kampf­pi­lot ein­ge­setzt war, unter­hielt sich der Rei­sen­de. Er stürz­te mit dem Flug­zeug in den anda­lu­si­schen Ber­gen ab. Es sei das ers­te Mal, dass er seit Kriegs­en­de wie­der hier sei, erzähl­te er. Heu­te erken­ne er die Insel nicht mehr wie­der. So sehr habe sie sich verändert.

Moderne Stadt

Es ist eine moder­ne Stadt auf ihr gewach­sen. Die­se ver­eint vie­le Reli­gio­nen mit­ein­an­der. Gibral­tar ist stolz dar­auf, dass sich alle gut mit­ein­an­der ver­tra­gen. Im Gro­ßen und Gan­zen wirkt die Stadt spa­nisch und eng­lisch zugleich. Vie­le Paa­re kom­men aus bei­den Län­dern, spre­chen daher eine lus­ti­ge Mischung aus bei­den Spra­chen. „Vamos a tomar tea“, ist öfter auf der Stra­ße zu hören. Die Bevöl­ke­rung ist sehr freund­lich. Poli­tisch sind die Men­schen Unter­ta­nen des bri­ti­schen Königs­hau­ses und somit Kolo­nie. Sie wol­len auch die­sen Sta­tus Quo beibehalten.

Status Quo respektieren

Das soll­te man respek­tie­ren, meint der Rei­sen­de. Denn fie­le Gibral­tar an Spa­ni­en zurück, wäre ihre Exis­tenz gefähr­det. Poli­tisch gese­hen ist es auf der ande­ren Sei­te ein Unding, dass Staa­ten heu­te über­haupt noch Kolo­nien besit­zen. Gar nicht so lan­ge her ist es, dass Eng­land mit Argen­ti­ni­en einen Krieg um die Falk­land-Inseln führ­te, der Men­schen das Leben kos­te­te. Und Eng­land ist ein Staat, der stolz auf sei­ne demo­kra­ti­schen Wer­te ist. Die­se sol­len dann aber für ande­re nicht gel­ten. Dies gilt auch für Spa­ni­en, das nach wie vor über Kolo­nien in Marok­ko ver­fügt. Aber auch Kata­lo­ni­en krieg­te das inner­halb des Lan­des zu spü­ren im Jah­re 2017, als die Unab­hän­gig­keits­be­we­gung lief. Gewalt ist aber kein Mit­tel, um Pro­ble­me zu lösen. Da war­ten glo­bal weit­aus ganz ande­re Her­aus­for­de­run­gen auf die gesam­te Mensch­heit. Dies gilt vor allem für die Bewah­rung der Schöp­fung, den Erhalt der Biodiversität.

Nun folgt die Aus­wahl in Jetzt im TV: von Gibral­tar nach Bornholm.


SaSoMoDiMiFr
Deutsch­land


Geheim­nis­vol­le Wild­blu­men, Phoe­nix, 20.15 Uhr

Eifel: Glück vom eige­nen Hof, SWR, 20.15 Uhr
Magie der Moo­re, 3sat, 13.15 Uhr

Hum­boldt und die Neu­ent­de­ckung der Natur, Phoe­nix, 20.15 Uhr
Del­tas von oben, Rhein-Maas, arte, 28.30 UhrMit dem Cam­per an der Nord­see, HR, 20.15 Uhr
Däne­mark


Rei­se nach Born­holm, 3sat, 14.45 Uhr

Frank­reichFeri­en in der Cham­pa­gne, SWR, 17.00 UhrTraum­in­seln: Radeln auf Kor­si­ka, SWR, 20.5 UhrAben­teu­er Wild­nis: Pro­vence, BR, 14.45 Uhr

Traum­or­te: Nor­man­die, 3sat, 13.20 Uhr
Öster­reich



Von Nie­der­bay­ern bis in die Wach­au, BR, 20.15 Uhr

Natio­nal­park
Neu­sied­ler See, Phoe­nix, 21.00 Uhr

Por­tu­gal


Por­tu­gal lesen, 3sat, 19.20 Uhr

Schwe­den


Öland, 3sat, 18.15 Uhr


Spa­ni­en


Expe­di­ti­on Mit­tel­meer Meer­enge von Gibral­tar, BR, 14.45 Uhr

Aus­wahl der bes­ten Kul­tur- und Rei­se­fil­me im TV
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Kriegsorte in Frankreich besuchen

Kriegs­or­te in Frank­reich besu­chen: Als der Rei­sen­de zur Pres­se­rei­se „Wege der Erin­ne­rung 1914 — 1918“ ein­ge­la­den wur­de, fühl­te er sich hin- und her­ge­ris­sen. Das Pro­gramm ver­sprach nur Beklem­men­des. Denn es soll­te drei Tage lang über Sol­da­ten­fried­hö­fe, durch Muse­en und zu Schau­plät­zen des Ers­ten Welt­krie­ges gehen. Für Mili­tär­ge­schich­te inter­es­sier­te er sich aber wäh­rend sei­nes Geschichts­stu­di­ums nie. Es gibt Spe­zia­lis­ten, die sich unge­wöhn­lich gut mit Hee­res­be­we­gun­gen, Waf­fen, Mili­tär­fahr­zeu­gen aus­ken­nen und nahe­zu jedes Datum der Schlach­ten auf­zäh­len kön­nen. War­um auch immer!

Auf Floh­märk­ten gibt es Bücher über Gene­rä­le, Pan­zer­di­vi­sio­nen und Kriegs­schif­fe. Nur ein­mal kauf­te er sich solch ein Werk, weil ihm ein befreun­de­ter Foto­graf in der Nähe von Trom­sø die Stel­le zeig­te, an der das Wrack der Tirpitz liegt, Hit­lers Lieb­lings­schiff. Bri­ti­sche Bom­ber ver­senk­ten das Schiff in Nord­nor­we­gen. Es war beklem­mend, zum Bei­spiel Uni­form­tei­le in einem Muse­um zu sehen, die einst deut­schen See­leu­ten gehört hatten.

Kriegsorten bieten spannende Geschichten

Er kennt auch Gibral­tar im Süden Spa­ni­ens. Der heu­ti­ge Affen­fel­sen nahm einst eine wich­ti­ge stra­te­gi­sche Stel­lung zur Kon­trol­le des Mit­tel­mee­res ein. Bis heu­te erin­nert er sich ger­ne an den bri­ti­schen Kriegs­ve­te­ra­nen, der ihm erzähl­te, dass er einst auf Gibral­tar als Pilot gear­bei­tet habe. Deut­sche hät­ten sein Flug­zeug abge­schos­sen. Oder an den Bericht des Kapi­täns: Die­ser zeig­te Del­fi­ne und erzähl­te dabei, wie span­nend ein Roman über bri­ti­sche und deut­sche Spio­ne in der Bucht am Fel­sen gewe­sen sei. Geschich­te aus ande­rer Perspektive.

Die dort gemach­ten Erfah­run­gen ver­lo­cken den Rei­sen­den nun wie­der los­zu­fah­ren, um Kriegs­schau­plät­ze in Frank­reich zu besu­chen. Er will das mit eige­nen Augen sehen, was er nur aus den Geschichts­bü­chern kennt. Er will mit Men­schen spre­chen, die dort leben. Und er wird spä­ter sol­che Besu­che nach­be­rei­ten, indem er Lite­ra­tur dar­über liest. Die Reak­ti­on, der Besuch sol­cher Stät­ten sei lang­wei­lig, kann er nicht nach­voll­zie­hen. Ange­sichts hoher Besu­cher­zah­len auf Sol­da­ten­fried­hö­fen und an ande­ren Stät­ten — Erin­ne­rungs­tou­ris­mus — steht er mit die­ser Mei­nung nicht allein. Denn sol­che Stät­ten hän­gen oft mit der deut­schen Geschich­te zusammen.

Die Fol­gen sol­cher Krie­ge, das Lei­den der Men­schen, die Nutz­lo­sig­keit, dür­fen nie in Ver­ges­sen­heit gera­ten. Die Ursa­chen für Kon­flik­te müs­sen unter­sucht, Lösun­gen zur Ver­mei­dung gefun­den wer­den. Denn hin­ter span­nen­den Geschich­ten von Zeit­zeu­gen steckt oft gro­ßes Elend.

Erinnerungstourismus in Nordfrankreich

Scha­ren von Tou­ris­ten – vor­wie­gend aus Aus­tra­li­en und Kana­da – rol­len täg­lich vor die Fried­hö­fe für die Gefal­le­nen des Ers­ten Welt­krie­ges in Nord­frank­reich. Sie neh­men dafür über 20-stün­di­ge Flü­ge von Syd­ney oder Van­cou­ver nach Paris in Kauf. Auch vie­le Bri­ten sind unter den Besu­chern. Was suchen all die­se Men­schen in der Regi­on Nord-Pas-de-Calais, fast hun­dert Jah­re nach dem Kriegs­ge­sche­hen? Sind sie in den Sog des Erin­ne­rungs­tou­ris­mus gera­ten? Oder wol­len sie ein­fach nur Kriegs­or­te in Frank­reich besuchen?

Zur Stär­kung vor der Tour emp­fiehlt sich in Lil­le erst ein­mal der Besuch der Braue­rei Les 3 bras­seurs in der Nähe des Haupt­bahn­ho­fes. Dort gibt es def­ti­ges Essen. Vie­le trin­ken hier Bier, was zu Lil­le tra­di­tio­nell gehört. Mir ser­viert man Rind­fleisch mit Pom­mes Frit­tes. Frit­ten sind typisch hier. Bel­gi­en ist nahe. Das Rind­fleisch besteht aus ein­zel­nen Stü­cken, die zu einem saf­ti­gen Stück zusam­men­ge­fügt sind. Als Des­sert kommt Eis mit Spe­ku­la­ti­us auf den Tisch. Es gebe nahe Lil­le eine gro­ße Spe­ku­la­ti­us-Fabrik, erklärt man uns. Daher gehör­ten Spe­ku­la­ti­us immer zum Essen. Dann geht es nach Arras.

Ehrenmal in Fromelles

Vie­le Tou­ris­ten strö­men in der Nähe von Arras zu einem neu­en aus­tra­li­schen Ehren­mal von 1998 in Fro­mel­les. Hier ver­lief län­ge­re Zeit die West­front. Aus­tra­li­en muss­te am 23. August 1914 gemein­sam mit den ande­ren Domi­ni­ons Kana­da, Süd­afri­ka und Neu­see­land sowie mit der Kolo­nie Bri­tisch-Indi­en in den Krieg ein­tre­ten. Das Denk­mal zeigt einen breit­bei­nig gehen­den Sol­da­ten mit gebeug­tem Kopf, der einen toten Kame­ra­den auf sei­nen Schul­tern schleppt. Er steht für 5.000 Aus­tra­li­er, die hier in einem über 24 Stun­den dau­ern­den Kampf gegen die Deut­schen im Jah­re 1916 ihr Leben ver­lo­ren. Für vie­le Aus­tra­li­er ist dies bis heu­te eines der schlimms­ten Ereig­nis­se ihrer Geschich­te. Die Män­ner wur­den von Maschinengewehrsalven…

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