Dem Titel des Dramas entsprechend — im Original Romagem de Aggravados — leiden hier Frauen und Männer unterschiedlichen Alters. Sie treten paarweise auf und schildern einander ihre Schicksale. Es geht um Klimawandel, unbeantwortete Liebe, liederliche Adelige, Karriere, Partnerwahl und Kommunikation. Fast so wie im heutigen Leben, ein zeitloses Theaterstück aus der Renaissance.
Ein typisches Werk des berühmten Dichters Gil Vicente: Zeitlos und sprachlich einfach zeigt der Begründer des portugiesischen Nationaltheaters Schicksale hilfloser Menschen verschiedener Stände und Altersgruppe. Wenn sie Hilfe brauchen, gehen sie auf eine Wallfahrt. Sie erwarten also keine irdische Hilfe.
An dieser Tragikomödie schätzt der Reisende, dass Vicente dem Zuschauer verbreitete gesellschaftliche Probleme auf bissige Weise vorführt. Viele Probleme sind auch heute noch nicht gelöst, obwohl Gil Vicente das Drama im Jahre 1533 verfasst hat.
Vicente in Portugal sehr bekannt
Vier Jahre nach dem “Triumph des Winters und des Frühlings” verfasste Gil Vicente dieses Stück. Vicente (1465 — ca. 1536) gilt als Begründer des portugiesischen Nationaltheaters. Nach ihm ist sogar ein Fußballverein benannt, der erfolgreich spielt. Bis zu seinem Lebensende um 1536 sollten neun weitere Dramen folgen.
Es fällt auf, dass er bilingual schreiben konnte. Zum Teil sind die Werke auf Spanisch, auf Portugiesisch und in einer Mischung aus beiden Sprachen verfasst. An den Universitäten wird gelehrt, dass sich Vicente so einen größeren Marktanteil versprach. 46 Theaterstücke sind insgesamt bekannt. Davon verfasste er 16 in portugiesischer, 11 in kastilischer sowie 19 in beiden Sprachen.
Stücke wohl auch in Spanien aufgeführt
So konnte der Renaissance-Dichter seine Werke nicht nur in Portugal, sondern auch in Spanien aufführen lassen. Damals gab es viele wandernde Schauspieler. Diese spielten nicht nur im Theater, sondern auch auf offener Straße Theater.