Aljezur Aljezur Praia da Ingrina Menhir nahe Praia da Ingrina Hafen Sagres Dom Henrique in Sagres Cabo de São Vicente Cabo de São Vicente Praia de Odeceixe Dolmen da Pedra Branca
Etwas vom Kurs abgekommen ist der Reisende. Er befindet sich jetzt auf der Rota Vicentina in Aljezur nahe Lagos. Daher sieht er hier nach vielen Rennradfahrern erste Wanderer. Auf der Via Algarviana hat er nie jemanden gesehen. Offenbar vermarkten die Touristiker in Faro die Strecke schlecht. Wenn man so demotiviert ist, kein Wunder.
Die Kraft nimmt durch eine Woche Aufenthalt deutlich zu. Selbst die Wanderung auf den Monte Fóia in Monchique war nur ein Klacks wie gerade auch der Weg zur hoch gelegenen Burg in Aljezur. In der Altstadt sind wie schon in den Städten zuvor hübsch herausgrputzte wie verfallene Häuser zu sehen. Respekt vor Nachbarn und Tagestouristen scheint nicht vorhanden zu sein. Denn viel Kot liegt auf den Gassen. Selbst die Museen sind geschlossen wie leider auch das eines bekannten Künstlers.
Blühende Landschaft
Wer dann die Schwärmerei auf der Infotafel liest, mag an Tolkiens Seestadt denken. Nach der Vertreibung der Zwerge durch den Drachen Snaug verfiel die Stadt zusehends. Hier war es der versiegende Fluss, der die Stadt vom Seehandel blühende nach Flandern hin abschnitt. Heute ist der Fluss nur noch ein klägliches Rinnsal. Es wird so beschrieben, als sei die Stadt erst nach der Vertreibung der Mauren aufgeblüht. Ob das so stimmt, wird noch recherchiert.
Entspannung ab Aljezur
Ab Aljezur werden die Menschen deutlich entspannter. Im Hotel half eine Mitarbeiterin mit zwei neuen Schläuchen weiter. Denn bei der Abfahrt erwies sich der alte als porös. Nach überstandenem Platten ergab sich neuer Schwung bis nach Sagres, wo der Reisende das Rad mit ins Appartement nehmen konnte. Ein angenehmes Angebot, erspart es einem doch die Schlepperei von 23 Kilo Gepäck. Dort weht einem im Süden Portugals dafür heftiger Wind um die Ohren. Daher entstehen hohe Wellen, über die sich Wellenreiter sehr freuen. Den Jubel trägt der Wind sogar die Steilküste herauf bis zum Torre de Aspa nahe Vila do Bispo.
Dort befindet sich der Reisende endgültig auf der Rota Vicentiva. Diese führt von Sagres bis Sétubal, ist ein Wanderweg. Dieser bedeutet für Radwanderer mit viel Gepäck eine sehr große Herausforderung, ist nur in Teilen dafür zu empfehlen. Allein die Schieberei ist eine Tortur. Wer sich das ausgedacht hat?
Schlimm soll ja auch die Ecovia in Algarve von Ayamonte bis Lagos und Portimão sein. Von den Radlern, die dort unterwegs sind, hört er nur Schlechtes über viel Verkehr und touristische Hochburgen. In Faro wird sie von dortigen Touristikern hoch gelobt, was jeder selbst auf einem Schild unterhalb der Burg lesen kann.
Der Reisende hat eine viel schönere Route aus Via und Rota “zusammengebastelt”. Diese beruht auf seiner langjähriger Radler-Erfahrung auf Europas Straßen. Sie bereitet durch zum Beispiel Strandabschnitte wie der Praia de Odeceixe mehr Spaß und ähnelt eher den gut zu bestreitenden Jakobswegen in Spanien. Mittel- bis langfristig stellt er sie Radreisenden in Form eines Reiseführers vor.