Weltliteratur aus Portugal ab sofort im Buchhandel
Der Reisende präsentiert stolz Gil Vicentes Drama “Die Wehklage der Maria Parda”. Er hat “Pranto de Maria Parda” frisch aus dem Portugiesischen übersetzt. Gil Vicente (1465–1536) gilt als Begründer des portugiesischen Nationaltheaters. Er schreibt poetisch und lebendig. Ein toller Blick ins Denken der Menschen vor 500 Jahren. Ab jetzt neu im Handel. Dies ist nun das siebte vom Reisenden übersetzte Werk des Dramatikers, dessen Werk “Das Höllenschiff” zur Weltliteratur zählt.

ISBN: 978–3‑754135–75‑4
Vicentes “Die Wehklage der Maria Parda” atmet den Geist der Reformationszeit. Es thematisiert das Denken der Menschen, die sich schuldig fühlen und Angst vor der Hölle haben. Gil Vicente stellt auf revolutionäre Weise Menschen von der Straße auf die Bühne vor Adel und Bürger. Sie sprechen ihre Sprache. Und das 40 Jahre, bevor William Shakespeare auf die Welt kommt.
Ein 1522 entstandenes Meisterstück Vicentes, des Begründers des portugiesischen Nationaltheaters, das auf heutigen Bühnen eine Aufführung verdient. Es ist eine Antwort auf die Reformation. Wendet sich der Dichter gegen den Papst? Lehnt er die Reformation ab?
Dieses Stück diente wahrscheinlich nicht nur der Aufführung im Theater. Sicher wurde es auch aufgrund der Länge auf öffentlichen Plätzen während der Renaissance gespielt. Es gehört auf jeden Fall auf die Liste der Empfehlungen eines Theaterstücks. Denn so etwas auf der Bühne gesehen, hat wohl noch niemand in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Daher sollte nicht nur “Die Wehklage der Maria Parda”, sondern auch “Das Höllenschiff”, “Triumph des Winters & des Frühlings”, “Reise der Seele”, Serra da Estrela”, “Ermahnung zum Kriege” und nicht nur auf dem Stand Portugals auf der kommenden Buchmesse Leipzig zu finden sein. Portugal ist dort 2022 Gastland. Es sollte fester Bestandteil des Lehrplans für Schüler und Romanistik-Studenten sein und wird sicher bald ein Klassiker unter Theaterstücken sein.
Daher bietet dieses wie auch alle anderen Theaterstücke sich natürlich auch als Lektüre an deutschen Schulen und Universitäten an. Schülern eines Leistungskurses in der Oberstufe bietet sich ein einmaliger lebendiger wie spannender Stoff zur Analyse. Das gilt aber auch für Studenten in Seminaren der Romanistik oder in einem Exzellenzcluster wie “Religion und Politik”. Kein anderer Dramatiker in Europa liefert wie Vicente mit Theaterstücken so wichtige Beiträge, wenn es ums Verhältnis zwischen Literatur einerseits, Recht, Politik und Religion andererseits in der Umbruchzeit vom Mittelalter zur Neuzeit geht.
Wie viele andere Theaterstücke des portugiesischen Dramatikers Gil Vicente erfasst es die Umbruchzeit vom 15. ins 16. Jahrhundert. Gil Vicente ist der Shakespeare Portugals, aber noch 40 Jahre vor diesem. Bald darauf folgt auf die Reformation schon der Dreißigjährige Krieg als Folge. Ein scharfer Beobachter seiner Zeit!
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