City-Trips durch Münster

City-Trips durch Müns­ter: Müns­ter gilt als eine der lebens­wer­tes­ten Städ­te der Welt. Daher gibt es ab jetzt den Rei­se­füh­rer: Müns­ter Stadt der Skulp­tu­ren. Las­se tol­le Zie­le bei fünf aus­ge­wähl­ten Stadt­wan­de­run­gen auf dich wir­ken. Mit Adres­sen, Fotos sowie gpx-Tracks fürs Navi. Sol­che Stadt­wan­de­run­gen gibt es sonst in kei­nem ande­ren Münster-Reiseführer. 

Das Buch eig­net sich sehr gut, Eltern und Freun­den die Stadt selb­stän­dig zu zei­gen, ohne dass Du eine Füh­rung buchen musst. Durch den Stadt­rund­gang auf eige­ne Faust sparst Du Geld. Denn es gibt meh­re­re Spa­zier­gän­ge oder Rad­tou­ren, die sich mit Buch und Smart­phone selbst leicht durch­füh­ren las­sen. Es erleich­tert Neu­bür­gern das Ein­le­ben, da auch die wich­tigs­ten Aus­flugs­zie­le wäh­rend der Woche und am Wochen­en­de nahe­bringt; dar­un­ter befin­den sich natür­lich auch Tra­di­ti­ons­knei­pen. Und vie­les, was in ande­ren Büchern nur ange­deu­tet wird, wird beim Kul­tur-Wan­dern durch Müns­ter bes­ser erklärt. War­um ist der Dom so errich­tet? Was macht den Erb­dros­ten­hof archi­tek­to­nisch so wertvoll? 

Münster ist eine unbekannte Kunst-Metropole

Dass die Stadt eine Kunst-Metro­po­le ist, ist den meis­ten wohl erst auf­ge­fal­len, als sie 2010 in das Fina­le der Kul­tur­haupt­stadt Euro­pas gelang­te. War­um sie sich dazu ent­wi­ckelt hat, erklärt der Rei­se­füh­rer “Müns­ter Stadt der Skulp­tu­ren”.

Trotz gut aus­ge­bau­ter Rad­we­ge fah­ren selbst vie­le Müns­te­ra­ner mit ihren Lee­zen — ein müns­ter­scher Aus­druck fürs Fahr­rad — an Gale­rien, Kunst­hand­lun­gen sowie Ate­liers oft acht­los vor­bei. Dabei ver­fügt die Pro­vinz-Haupt­stadt über eine Kunst­aka­de­mie und ein Picas­so Muse­um. Aber auch über ein Lan­des­mu­se­um für Kunst und Kul­tur­ge­schich­te, ein Stadt- und ein Natur­kun­de­mu­se­um. Viel­leicht lockt in eini­gen Jah­ren eines über Hen­ri Matis­se die Mas­sen an. Denn die Spar­kas­se Müns­ter­land ver­fügt über eine bedeu­ten­de Sammlung.

Sterne-Gastronomie für die Pause

Selbst die Gas­tro­no­mie macht seit April 2023 von sich reden: Der Gui­de Miche­lin ver­lieh sage und schrei­be vier Ster­ne an drei Restau­rants. Jedes Jahr wer­den die­se aufs Neue ver­lie­hen. Bei einem Stern schaut min­des­tens ein Tes­ter anonym vor­bei. Bei zwei Ster­nen sind es gleich bis zu fünf. Einen davon darf sich das Restau­rant Spitz­ner im Oer’schen Hof an der Königs­stra­ße an den Ein­gang kle­ben. Den letz­ten erhielt die Gast­stät­te Anfang der 1990er Jah­re. Das Spei­se­an­ge­bot des Inha­bers Karl Niko­las Spitz­ner ist gut gemischt aus fran­zö­sisch inspi­rier­ter Küche und regio­na­len Gerich­ten. Unter­ge­bracht ist das Lokal in einem ehe­ma­li­gen Adels­hof. Die­ser wird bei den City-Trips durch Müns­ter natür­lich auch besprochen.

Eben­falls einen Stern ver­lie­hen, bekam die Loca­ti­on Brust oder Keu­le im Kreuz­vier­tel. Auch dies befin­det sich also in einer archi­tek­to­nisch reiz­vol­len Umge­bung, ste­hen doch dort vie­le auf­wen­dig errich­te­te Häu­ser aus dem 19. und 20. Jahr­hun­dert. Dort kocht mit Lau­rin Kux ein Mann, dem es gelang, bereits in Ham­burg fürs Jel­ly­fi­sh einen Stern zu erlan­gen. Müns­ter ist des­sen Heimatstadt.

Gar zwei Ster­ne darf sich jetzt Fré­de­ric Morel an die Brust hef­ten. Er erfreut Gäs­te des Coeur D’Ar­tich­aut mit wohl­schme­cken­den Spei­sen. Die­ses Lokal liegt am Alten Fisch­markt, wor­an eine der Rou­ten von “Müns­ter Stadt der Skulp­tu­ren” vor­bei­führt. Schon vor drei Jah­ren erhielt der aus der Bre­ta­gne stam­men­de Morel einen Stern.

Auch spannende moderne Architektur ein Thema

Alle zehn Jah­re rich­tet die Stadt unter Lei­tung des bekann­ten Kura­tors Kas­per König ein Skulp­tur Pro­jekt aus. Renom­mier­te Künst­ler aus aller Welt stel­len ihre Wer­ke in der Stadt zur Schau. Dazu nut­zen sie auch geschickt bereits vor­han­de­ne his­to­ri­sche Gebäu­de und Plät­ze. Sie besu­chen vor der Aus­stel­lung in Fra­ge kom­men­de Plät­ze, rich­ten ihre Objek­te danach aus.

Die Bau­wer­ke haben ihnen unter ande­rem der Bau­meis­ter Johann Con­rad Schlaun über­las­sen. Dazu kamen spä­ter im 19. und 20. Jahr­hun­dert die Archi­tek­ten Alfred Hen­sen, Harald Deil­mann, Julia Bol­les-Wil­son und ihr Mann Peter Wil­son sowie der Korea­ner Duk-Kyu Ryang.

Im Stadt­raum fin­den sich zudem gut 30 Ankäu­fe aus dem Skulp­tur Pro­jekt. Dazu gehö­ren zum Bei­spiel die Aasee­ku­geln oder die Kir­schen­säu­le. Wer die Stadt über den Rand der Rad­we­ge hin­aus durch­streift und erlebt, ent­deckt wei­te­re Hun­der­te Skulp­tu­ren und Instal­la­tio­nen im Stadt­kern. Wäh­rend der Recher­che for­der­te es her­aus, die­se zu foto­gra­fie­ren, zu beur­tei­len und zu gewich­ten. Haben die­se an der Kunst­aka­de­mie aus­ge­bil­de­te Künst­ler geschaf­fen? Oder sor­gen Gale­ris­ten und Kunst­händ­ler wie Klaus Stein­röt­ter dafür? Du erfährst auf jeden Fall, wo in der Innen­stadt Geschäf­te lie­gen, in denen moder­ne Kunst ver­kauft wird. Viel­leicht willst Du ja Dei­ne Woh­nung schön dekorieren.

City-Trips durch Münster: farbiger als andere Führer

Das Stadt­ge­biet ist vier Zonen geglie­dert, in denen sich die meis­ten Instal­la­tio­nen und Skulp­tu­ren befin­den. Die­se sind vor allem im Zen­trum, auf der Pro­me­na­de und dem Uni­ver­si­täts­ge­län­de sowie rund um den Aasee zu fin­den. Der Kul­tur­rei­se­füh­rer erhebt kei­nen Anspruch auf Voll­stän­dig­keit bei den vor­ge­schla­ge­nen Tou­ren durch die Stadt. Alle Kunst­wer­ke zu kom­men­tie­ren, wür­de den Rah­men spren­gen. Expo­na­te und ande­re Aus­flugs­zie­le in Müns­ter sol­len leicht zu errei­chen sein. Der Stadt­füh­rer erleich­tert so auch die Fra­ge deut­lich: Was kann ich in Müns­ter machen? Oder wo kann ich in Müns­ter essen gehen? Wohin in Münster?

Das Augen­merk bei den City-Trips durch Müns­ter liegt dar­auf, inwie­weit unge­wöhn­li­che Gebäu­de, Plät­ze und Kunst­wer­ke den öffent­li­chen Raum prä­gen. Erge­ben sich neue Sicht-Ach­sen durch neue Gebäu­de? Ent­steht eine neue Sicht­wei­se auf einen Stadt­teil, einen Frei­zeit­raum, eine Arbeits­stät­te? Schaf­fen neue Plät­ze Auf­ent­halts­qua­li­tät? Wo gibt es schö­ne Orte in Müns­ter? Die­nen die­se nicht nur kon­sum­ori­en­tier­ten Inter­es­sen, son­dern füh­ren zu Expe­ri­men­tier-Geist? Aus­druck des­sen sind natür­lich die belieb­ten Müns­ter-Kri­mis Tat­ort und Georg Wils­berg mit Rechts­me­di­zi­ner Karl-Fried­rich Boer­ne und Kom­mis­sar Frank Thiel, Wils­berg, Lars Over­beck und Anna Sprin­ger. An bekann­ten Dreh­or­ten kommst Du natür­lich auch vor­bei, wenn Du Kurz-Urlaub in Müns­ter machst.

Neuer Geist am Hafen?

Die Augen rich­ten sich in den kom­men­den Jah­ren auf den Stadt­ha­fen: Zum ers­ten Mal seit gut 70 Jah­ren schau­en Besu­cher an der Schil­ler­stra­ße direkt aufs Are­al am Was­ser. Die Osmo-Hal­le wur­de im Febru­ar 2021 abge­ris­sen. 2001 ging das Unter­neh­men von Oster­mann und Schei­we in Insol­venz. Es folg­ten ein mehr als 60 Meter hoher Schorn­stein und mar­kan­te Spä­ne­bun­ker mit 50 Zen­ti­me­ter dicken Wän­den. Vor­han­de­ner Stahl wur­de ein­ge­schmol­zen. Mit Beton und Zie­gen ent­steht wie­der etwas Neues.

27000 Qua­drat­me­ter sind jetzt frei. Inves­tor Andre­as Deil­mann, des­sen Vater schon deutsch­land­weit beach­tens­wer­te Gebäu­de schuf, hat viel vor. Aber bis­her liegt nur der Ent­wurf eines Bebau­ungs­plans vor. Kommt dort viel­leicht ein Matis­se-Muse­um hin? Das wäre ein neu­er Tou­ris­ten-Magnet. In Müns­ter lagern vie­le Wer­ke des berühm­ten Malers.

City-Tripps durch Münsters Kultur ab jetzt im Buchladen

Fünf Tour-Vor­schlä­ge sind in “Müns­ter Stadt der Skulp­tu­ren” so geplant, dass man Attrak­tio­nen in Ruhe auf sich wir­ken las­sen kann. Das Buch ent­hält neben zahl­rei­chen Fotos Kar­ten, gpx-Tracks und Adres­sen. Denn der neue Kul­tur­rei­se­füh­rer Müns­ter Stadt der Skulp­tu­ren ist im Gegen­satz zu kon­ven­tio­nel­len Stadt­füh­rern ein unver­zicht­ba­rer Beglei­ter für die­je­ni­gen, die hier — selbst als Ein­hei­mi­sche — das Frem­de erle­ben, sich auf die Umge­bung ein­las­sen wol­len. Auf einen der aus­ge­wähl­ten City-Trips durch Müns­ter. Schön Kul­tur-Wan­dern kann man übri­gens auch in Oslo. Daher zog es den Rei­sen­den vor eini­ger Zeit auch dorthin.

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